Arbeit der Pfaffenhofener Tafel wird immer wichtiger
Die Zahl der Kunden steigt:
Über 500 Arbeitslose, kleine Rentner und Geringverdiener werden jede Woche mit Lebensmitteln versorgt
Die wirtschaftliche Lage im Landkreis Pfaffenhofen könnte kaum besser sein, die Arbeitslosenzahlen sind mit die niedrigsten in Deutschland – und doch hat die Pfaffenhofener Tafel großen Zulauf. Die Vorsitzende Gudula Langmaier berichtete in der Jahreshauptversammlung am Mittwochabend im Evangelischen Gemeindezentrum über einen massiven Kundenanstieg: 123 neue Tafelausweise wurden im Jahr 2012 ausgestellt – weit mehr als in den Vorjahren – und diese Tendenz setzt sich auch 2013 fort. Unter den neuen Kunden sind viele aus dem Osten der EU, vor allem Rumänen und Bulgaren, aber auch einige Asylbewerber, u.a. aus Syrien und Afghanistan, mit ihren Familien.
Insgesamt versorgt die Pfaffenhofener Tafel, die im März ihr zehnjähriges Bestehen feiern konnte, jede Woche über 500 bedürftige Personen, darunter etwa 200 Kinder, mit Lebensmitteln. Sehr viele Tafelkunden sind arbeitslos, einige beziehen eine kleine Rente und immer mehr Kunden sind Geringverdiener, also Menschen, die zwar arbeiten, aber so wenig verdienen, dass sie bzw. ihre Familien davon nicht leben können.
96 ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind bei der Tafel im Einsatz, davon 64 in Pfaffenhofen, zwölf in Steinkirchen, elf in Wolnzach, acht in Rohrbach und eine Person in Hohenwart. 42 Ausgabetage hatte Gudula Langmaier in ihrem Jahresbericht 2012 verzeichnet und sie betonte: „Viele unserer Mitarbeiter haben also 2012 an 84 Tagen für die Tafel gearbeitet.“
Sie richtete ein herzliches Dankeschön an alle Ehrenamtlichen für ihren Einsatz, der oft schwere körperliche Arbeit bedeutet. Ihren Vorstandskollegen dankte sie für den immensen Zeitaufwand und die gute Zusammenarbeit. Und ganz besonders dankte sie den Sponsoren für ihre Geld- und Sachspenden und dem Träger der Tafel – der Evangelisch-lutherischen Gemeinde Pfaffenhofen – sowie der Stadt und dem Landkreis Pfaffenhofen und mehreren Firmen für ihre Unterstützung. 59 Lieferanten bzw. Hersteller versorgen die Tafel regelmäßig mit Lebensmitteln.
Und ein regelrechter Glücksfall ist das Tafelhaus am Draht, das die Firma E.ON der Tafel nun schon seit zehn Jahren komplett miet- und nebenkostenfrei zur Verfügung stellt. So muss die Tafel auch keine Stromkosten für ihre Kühl- und Tiefkühlgeräte bezahlen und sogar eine aufwändige Reparatur der Heizung hat E.ON im vergangenen Jahr für die Tafel übernommen. Die Tafel-Mitarbeiter sind dafür sehr dankbar und die Vorsitzende betonte: „Ich hoffe sehr, dass wir das Haus am Draht noch lange behalten können!“
Gudula Langmaier berichtete von verschiedenen Spendenaktionen 2012 zugunsten der Tafel und von besonderen Geschenken und Gutscheinen, über die sich die Tafelkinder freuen konnten. Kassiererin Heidi Lempp gab ihren Kassenbericht und die Kassenprüfer bestätigten ihr eine vorbildliche Kassenführung. So konnte dem Vorstand einstimmig Entlastung erteilt werden. Ebenfalls einstimmig wurde die neue Satzung der Tafel beschlossen, die an die empfohlene Mustersatzung angepasst wurde und der Vorsitzenden sowie ihren Vorstandskollegen in den letzten Monaten viel Arbeit gemacht hatte.
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