Gedenkfeier auf dem Soldatenfriedhof
„Blumen gegen das Vergessen“
Kurz vor den Sommerferien nahm eine Schulklasse der Mittelschule Pfaffenhofen an der Aktion „Blumen gegen das Vergessen“ auf dem Pfaffenhofener Friedhof teil und die Jugendlichen der 7 b nahmen bleibende Eindrücke mit.
Nikolaus Ostermeier aus Gundamsried, einer der letzten noch lebenden Kriegsteilnehmer des Zweiten Weltkriegs, lud im Namen des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge zu einer Gedenkfeier am Soldatenfriedhof ein, an der auch Bürgermeister Thomas Herker und Friedhofsreferent Helmut Stadler sowie Kreisrat Franz Schmuttermayr in Vertretung des Landrats teilnahmen.
Zusammen mit den Jugendlichen legte Nikolaus Ostermeier Blumen am Soldatenfriedhof und am sogenannten „Polengrab“ nieder. 178 gefallene Soldaten, darunter mehrere unbekannte Soldaten sowie viele ganz junge mit nur 17 oder 18 Jahren, die im Zweiten Weltkrieg in Pfaffenhofen ums Leben kamen, sind im Soldatenhain im Nordteil des städtischen Friedhofs in Altenstadt begraben. Nicht weit entfernt liegen zehn polnische und 13 russische Zwangsarbeiter(innen) begraben, die zur Zeit des Naziregimes in Pfaffenhofen starben.
Unter dem Motto „Nie wieder Krieg“ hatten die Schülerinnen und Schüler der Klasse 7 b mit ihrer Lehrerin Bianca Lehmann Texte vorbereitet, die sie in der Gedenkfeier vortrugen.
Nikolaus Ostermeier rief bittere Geschehnisse und Schicksale des Zweiten Weltkriegs in Erinnerung und erzählte, dass er selbst in den letzten Kriegstagen 1945, mit 17 Jahren, noch Soldat geworden war und Schlimmes erlebt hatte. Aus Dankbarkeit darüber, am Leben geblieben zu sein, setzt er sich nun seit bald 60 Jahren für die Kriegsgräberfürsorge ein und macht sich stark gegen den Krieg und für Versöhnung und Freundschaft. Sichtlich bewegt ermahnte Ostermeier auch die Jugendlichen, für Frieden und Völkerverständigung einzutreten und betonte: „Denkt immer daran: Frieden ist das Wichtigste!“.
Bürgermeister Thomas Herker dankte Nikolaus Ostermeier für sein jahrzehntelanges Engagement und wandte sich ebenfalls mit eindringlichen Worten an die Schülerinnen und Schüler. Herker erinnerte daran, dass die deutsche Geschichte voller Kriege sei und es daher ein besonderes Geschenk darstelle, dass Deutschland jetzt seit fast 70 Jahren in Frieden lebt. „Für uns ist Krieg gar nicht vorstellbar, aber auf der Welt gibt es nach wie vor Kriege“, betonte Herker und fügte hinzu: „Und das Schlimmste ist: Es kann immer wieder passieren.“
Autor:Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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