Zeichen gelingender Integration
Gemeinsames Fastenbrechen
Es ist gute Tradition in Pfaffenhofen, dass die türkisch-islamische Gemeinde Ditib während des Fastenmonats Ramadan auch Vertreter anderer Religionen, aus Stadt, Politik und Gesellschaft zu einem gemeinsamen Fastenbrechen einlädt. So viele deutsche Gäste wie jetzt, nach zweijähriger Corona-Zwangspause, konnte der Vorsitzende Recep Bal dazu aber wohl noch nie begrüßen. Und auch einige türkische Ehrengäste aus der Botschaft in München konnte er am Sonntagabend in der Moschee an der Hohenwarter Straße willkommen heißen, darunter den Generalkonsul Mehmet Günay und die drei Attachés für Bildung, Wirtschaft und Religion.
„Das ist ein Zeichen, dass wir sehr gut integriert sind und viele Gemeinsamkeiten haben“, freute sich Recep Bal über das Kommen des 2. Bürgermeisters Roland Dörfler, der stellvertretenden Landrätin Kerstin Schnapp, etlicher Stadträte sowie Verantwortlicher der verschiedenen Kirchengemeinden und Schulen, des Internationalen Kulturvereins sowie auch ukrainischer Familien. Dass das Zusammenleben in Pfaffenhofen besonders gut funktioniert, betonte der Generalkonsul. Und Recep Bal, der seit November auch Vorsitzender des Ditib-Landesverbandes Südbayern mit immerhin 92 Gemeinden ist, erklärte: „Wir sind nicht mehr nur Hilfs- oder Gastarbeiter, sondern leisten viel für die Gesellschaft und die Wirtschaft.“
Einen Monat lang fasten gläubige Muslime jedes Jahr. Erst am Abend dürfen sie essen und trinken. Dieses Fastenbrechen gab es am Sonntag zum letzten Mal, denn der Ramadan endet in diesem Jahr am 2. Mai, und dann wird das große Zuckerfest gefeiert.
Bevor am Sonntag nach Sonnenuntergang mit Datteln und Wasser das Fastenbrechen begann, gab es Zeit für Gespräche und Grußworte. Die Besucher erhielten viele Informationen über den Ramadan und das Fasten als eine der fünf Säulen der muslimischen Glaubenspflichten. Der Imam Erdal Kandemir rezitierte eine Sure aus dem Islam, und als es Zeit für das Abendgebet war, durften alle Interessierten die Muslime in den schönen Gebetsraum begleiten und das Beten miterleben. Danach gab es auch genaue Erklärungen zum Ablauf der Gebete, von den vorbereitenden rituellen Waschungen bis zum abschließenden Segenswunsch.
Höhepunkt war aber natürlich das eigentliche Fastenbrechen, das türkische Essen, und da richtete Recep Bal ein besonderes Dankeschön an die „Heldinnen des Abends“: Einige Frauen aus der Gemeinde, die bei allen Festen und Veranstaltungen in der Moschee für das leibliche Wohl der Besucher sorgen, hatten wieder ein köstliches Menü zubereitet. Da gab es Joghurtsuppe mit Graupen, gebackene Auberginen mit Hackfleisch („Karniyarik“), Salat, grüne Bohnen und Champignongemüse und zum Abschluss natürlich süße Baklava.
Die nächste Gelegenheit für alle Interessierten, die türkischen Spezialitäten zu genießen und eine Führung durch die Moschee mit dem Gebetsraum zu bekommen, gibt es übrigens bereits am Sonntag, 22. Mai: Dann lädt die Pfaffenhofener Ditib-Gemeinde von 11 bis 20 Uhr zu ihrem Kermes-Sommersfest ein.
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