Präventionsarbeit im Online-Format
Präventionsveranstaltung in der Pfaffenhofener Georg-Hipp-Realschule
Prävention geht auch Online. Das war das positive Fazit der Präventionsveranstaltung in der Pfaffenhofener Georg-Hipp-Realschule, die eine Mitarbeiterin des Prop e.V. Anfang März durchführte. Zusammen mit zwei Klienten aus dem Prop Therapiezentrum Aiglsdorf sprachen sie mit 53 Schüler_innen der 8. Klasse über das Thema Drogen.
In der Regel besucht Sozialarbeiterin Ute Trapp aus der Psychosozialen Beratungs- und Behandlungsstelle Pfaffenhofen/Ilm die Schüler_innen in ihren Klassenräumen. Doch besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen. Aus diesem Grund wurde das analoge Konzept kurzerhand in eine digitale Veranstaltung umgesetzt und die Referentin traf sich mit den Achtklässlern sowie den Lehrkräften stattdessen in einer Videokonferenz auf der Lernplattform „MS Teams“.
Die Präventionsfachkraft startete das Live-Meeting mit der Vorstellung der Suchtberatungsstelle, insbesondere dem FreD - Frühintervention bei erstauffälligen Drogenkonsumenten - Angebot. FreD richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene, die mit illegalen Drogen, vor allem Cannabis und amphetamintypischen Stimulanzien, experimentieren und deswegen zum ersten Mal bei der Polizei oder in der Schule auffällig werden. “Wir holen die Schüler_innen dort ab, wo sie stehen“, erklärt Trapp den thematischen Einstieg „und in dem Alter beginnt das Probier- und Neugierverhalten.“ Schülerorientiert und ohne erhobenen Zeigefinger wurde den Jugendlichen durch sachliche Infos, Statistiken, aber auch durch anonymisierte Beispiele aus dem Beratungsalltag vor Augen geführt, welche gesundheitlichen und sozialen Auswirkungen der Konsum von Drogen haben kann.
Suchtprävention gehört im Rahmen der ganzheitlichen Erziehung zum Bildungs- und Erziehungsauftrag der Schule. Frühzeitige Vorbeugung trägt maßgeblich zur Förderung der psychosozialen Gesundheit bei und kann somit auch eine Suchtentwicklung abwenden. Externe Expert_innen können schulische Prävention sinnvoll unterstützen. Zur Ergänzung des Unterrichts wird daher gerne auf das Angebot der Prop Suchtberatungsstelle zurückgegriffen. „Die Schüler_innen waren gut auf das Thema vorbereitet“, betont die Sozialarbeiterin. „Da Lehrkräfte aber häufig keine Profis in Suchtthemen sind, kommt uns im Rahmen der Präventionsarbeit an Schulen eine wichtige Aufgabe zu“.
Der Themenblock der Referentin war abwechslungsreich gestaltet und die anwesenden Schüler_innen hörten ihr interessiert zu. Dennoch waren alle auf die zweite Einheit gespannt. Nach den Ausführungen der Prop Mitarbeiterin kamen zwei Klienten aus dem Therapiezentrum Aiglsdorf zu Wort, die ihre Lebensgeschichte erzählten und den Alltag in der stationären Einrichtung vorstellten. Im Anschluss beantworteten beide die Fragen der Schüler_innen.
Die Rückmeldungen der Achtklässler fielen ausgesprochen positiv aus. Eine Abfrage am Ende der Veranstaltung ergab, dass die Mehrheit der Schüler_innen die Veranstaltung sehr gut und die Klienten sehr authentisch fanden. Die meisten konnten den Erzählungen gut folgen und über die Hälfte hat ihre Meinung zu Drogen und Drogenabhängigen geändert. Nachdem auch die Lehrkräfte sehr zufrieden waren, wurde die Durchführung einer weiteren Präventionsveranstaltung angefragt – diesmal hoffentlich wieder im Klassenzimmer.
Weitere Informationen zum Angebot der Suchtberatungsstelle Pfaffenhofen gibt es hier: https://www.prop-ev.de/pfaffenhofen
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