Der Stadtrat berät sich zum Thema Klimaschutz: Stand der Maßnahmen und geplante Vorhaben
Das aktuelle Thema Klimaschutz stand auch bei der Stadtratssitzung am Donnerstag, 20. Oktober, auf der Tagesordnung. Klimaschutzmanager André Adler gab dem Stadtrat einen Überblick darüber, wie weit die Klimaschutz-Maßnahmen des Aktionsplans 2013–2017 bereits umgesetzt wurden. Der Aktionsplan ist Bestandteil Anfang 2013 beschlossenen integrierten Klimaschutzkonzepts der Stadt und enthält ein Paket von insgesamt 28 Klimaschutz-Maßnahmen sowie 36 weiteren Maßnahmen. Das Klimaschutzkonzept der Stadt Pfaffenhofen ist auf der städtischen Homepage unter www.pfaffenhofen.de/klimaschutz zu finden.
André Adler stellte außerdem zwei Projekte vor, die nach mehrheitlichem Votum des Stadtrates in der nächsten Zeit umgesetzt werden sollen.
Kommunales Förderprogramm
Das für Privathaushalte konzipierte kommunale Förderprogramm soll Bürgerinnen und Bürgern als Investitionsanreiz für energieeffiziente Kühl- und Gefriergeräte sowie für Elektrofahrräder oder energieeffiziente Heizungspumpen dienen. Dadurch soll der steigende Energieverbrauch in Privathaushalten eingedämmt und der Klimaschutz auf lokaler Ebene vorangetrieben werden. Privathaushalte tragen in Pfaffenhofen zu 35 Prozent zum Gesamtstromverbrauch und zu 62 Prozent zum Gesamtwärmeverbrauch bei. Das Förderprogramm startet voraussichtlich im Januar 2017. Genauere Details zu den Förderbedingungen werden von der Stadtverwaltung noch bekannt gegeben.
Bürgermeister Thomas Herker stellte fest: „Gerade bei Kühlschränken wurden in den letzten zehn Jahren große Fortschritte in Sachen Energieeffizienz gemacht. Moderne Geräte schonen nicht nur das Klima, sondern auch den Geldbeutel. Um einen Anreiz für die Anschaffung zu geben, soll den Pfaffenhofener Bürgerinnen und Bürgern mit einer kleinen Finanzspritze unter die Arme gegriffen werden.“
„Energiekarawane“
Das zweite Projekt ist die sogenannte „Energiekarawane“, die in der Rhein-Neckar-Metropolregion entwickelt und dort sehr erfolgreich umgesetzt wurde. Die Kampagne soll dazu dienen, energetische Sanierungsmaßnahmen in überschaubarem Rahmen anzustoßen. Das Pfaffenhofener Klimaschutzkonzept sieht die Steigerung der Sanierungsrate von aktuell einem Prozent auf zwei Prozent vor.
Die „Energiekarawane“ ist eine qualifizierte und unabhängige Beratung für Hauseigentümer, um die Häufigkeit und Qualität der durchgeführten Sanierungen zu steigern. Üblicherweise werden Wohngebiete mit in den 1960er und 1970er errichteten Gebäuden ausgewählt. Ziel ist es, bei Hauseigentümern für das Thema energetische Sanierung zu werben, diese zu informieren und zu Investitionen zu motivieren. Sobald die Rahmenbedingungen geklärt sind, soll die „Energiekarawane“ im Laufe des nächsten Jahres von der Stadtverwaltung durchgeführt werden. Unterstützung erhält sie dabei von der „Europäischen Metropolregion München e.V.“ (EMM), die bereits die entsprechende Lizenz für das Projekt erworben hat. Mit insgesamt 5,8 Millionen Einwohnern ist die EMM ein Zusammenschluss von Städten wie Pfaffenhofen, München oder Ingolstadt und Landkreisen im erfolgreichen Wirtschaftsraum um München.
Die Stadt Pfaffenhofen a. d. Ilm erhält für das Vorhaben „03KS5899 Klimaschutzmanagement zur Umsetzung des integrierten Klimaschutzkonzeptes“ über einen Zeitraum von 40 Monaten Fördermittel des Bundesumweltministeriums. Die bürokratische Abwicklung des Fördervorhabens erfolgt dabei in Zusammenarbeit mit dem Projektträger Jülich – nähere Informationen unter www.ptj.de/klimaschutzinitiative-kommunen.
Mit der nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert das Bundesumweltministerium seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten. Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen. Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucherinnen und Verbraucher ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.
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