Hohe Gäste in Pfaffenhofen
Ehrenvolle Empfänge für König und Geistlichkeit in früherer Zeit
Die Stadt Pfaffenhofen war wiederholt das Reiseziel bedeutender Persönlichkeiten. Wenn sich hochrangige Geistliche und Mitglieder des Königshauses ankündigten oder besondere Ereignisse anstanden, putzte sich die Stadt heraus und bereitete den Gästen würdevolle Empfänge.
Hoher geistlicher Besuch im Jahr 1788
Bei der Ankunft von Johann Nepomuk August Ungelter von Deissenhausen, Generalvikar des Bistums Augsburg, in Pfaffenhofen 1788 empfing ihn eine Kompanie der Bürgerschaft „zwei Stunden vor Pfaffenhofen“ (gut sieben Kilometer) und geleitete ihn zum Scheyerer Tor, wo der gesamte Klerus und die „hohe Obrigkeit“ mit ihm zum Stadtplatz zogen. Unter Abfeuerung der „Peller“ (Böller) und mit Pauken- und Trompetenschall ging es in die Stadtpfarrkirche St. Johann Baptist für ein feierliches Hochamt. Der Bischof, der sich zur Firmung der Kinder zwei Tage in der Stadt aufhielt, spendete vor seiner Weiterreise nach Hohenwart noch ein großzügiges Almosen für die Armen der Stadt.
Königsbesuche im 19. Jahrhundert
Pfaffenhofen als dem Haus Wittelsbach treu ergebene Stadt war mehrmals Ziel von Angehörigen der bayerischen Herrscherfamilie auf deren Reisen, die sie auch zum nahegelegenen Kloster Scheyern als Grablege ihrer Ahnen führten. Im Sommer 1826 hatte Pfaffenhofen die große Ehre des Besuchs des bayerischen Königspaares, das auf der Reise nach Bad Brückenau hier Halt machte. Schon weit vor der Stadt empfingen Landrichter Joseph Haindl und Rentamtmann Johann Georg Auer, begleitet von der Landwehrkavallerie, König Ludwig I. und seine Gemahlin Therese und geleiteten sie zur Stadtgrenze. Dort empfing Posthalter Anton Pachmayr mit seinen vier, in den bayerischen Nationalfarben gekleideten Söhnen zu Pferd den Regenten und schloss sich dem festlichen Zug an. Die Schuljugend mit den Lehrern bereitete vor der Kulisse des mit Blumengirlanden geschmückten Hauptplatzes dem König einen herzlichen Empfang, ehe das Herrscherpaar einen vom Posthalter geschaffenen Blumentempel durchquerte und vorbei an den Honoratioren und Beamten im Gasthaus zur Post einkehrte.
Als König Ludwig I. nach 13 Jahren, 1839, abermals nach Pfaffenhofen kam, dankte er Bürgermeister Hermann Lenz und besonders dem Rentbeamten Ludwig Buxbaum als Vorstand des „Komitees zur inneren Einrichtung des wiedererstandenen Klosters Scheyern“ für ihren Einsatz und zeichnete den Rentbeamten persönlich mit den Insignien des Verdienstordens vom Hl. Michael aus.
Militärisches Geschehen und Auszeichnung der Landwehr 1835
Die kgl.-bayer. Landwehr Pfaffenhofen, ursprünglich mit der Aufgabe der Verteidigung der Stadt, wurde regelmäßig einer Prüfung unterzogen. Zu diesem Zweck kamen auch Angehörige der Wittelsbacher nach Pfaffenhofen, um sich ein Bild von der Ausbildung und Disziplin der Soldaten zu machen. So zeigte sich bei der Prüfung am 1. Mai 1835 Herzog Maximilian in Bayern äußerst zufrieden über die mustergültigen Abläufe und die Präzision der Bewegungen beim „Retour-Frontmarsch“. Die in hellblauer Uniform antretenden Landwehrmitglieder unter Major Johann Nepomuk Mulzer erhielten sein ungeteiltes Lob. Zeichnungslehrer Augustin Schwarz hielt die anlässlich der Prüfung erfolgte Fahnenweihe der Landwehr in der Stadtpfarrkirche fest.
Autor:Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen |
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