„Ich bin zufrieden, das ist Goldes wert“

Paulina Andre ist die älteste Pfaffenhofenerin. Am Samstag feierte sie im Al-tenheim St. Franziskus ihren 103. Geburtstag und sie freute sich über „hohen Besuch“: „Dass ich das noch erleben darf!“ erklärte sie mehrmals, als der 3. Bürgermeister Roland Dörfler und Stadt- und Kreisrat Franz Schmuttermayr ihr die Grüße und Glückwünsche der Stadt und des Landkreises Pfaffenhofen überbrachten.

Roland Dörfler hatte neben dem städtischen Blumenstrauß noch eine besondere Überraschung mitgebracht: Der bayerische Ministerpräsident hatte eine „offizielle“ Tischdecke mit dem eingestickten bayerischen Wappen als Geschenk geschickt. Paulina Andre las das dazu gehörige Glückwunschschreiben – und zwar ohne Brille! – und zitierte spontan ihre Lieblingszeilen aus einem alten Gedicht: „Mancher Mensch hat alles, was sein Herz begehrt. Doch ich bin zufrieden, das ist Goldes wert.“

Paulina Andre, geb. Jäger, stammt aus Scheyern, wo sie mit neun Geschwistern in unmittelbarer Nähe des Klosters aufgewachsen ist. Schon früh ging sie nach München und besuchte die Riemerschmid-Handelsschule. Später arbeitete sie als Stenotypistin, u. a. bei den Dornier-Werken in Friedrichshafen. Bis ins hohe Alter hat Paulina Andre viel Sport getrieben und war mit ih-rem Mann oft beim Skifahren und Wandern in den Bergen. Über 50 Jahre lang war sie verheiratet und lebte mit ihrem Mann in München, doch bereits seit 1999 ist sie Witwe. Eigene Kinder hat Paulina Andre nicht, aber von ihren Nichten und Neffen wird sie liebevoll „Andi“ genannt.

Bis zu ihrem 97. Lebensjahr führte Paulina Andre ihren Haushalt in München noch ganz allein. Dann zog sie in eine Anlage für Betreutes Wohnen in Nymphenburg und im Herbst 2014 holte ihre Nichte Kornelia Jäger, die in Scheyern wohnt und inzwischen als ihre Betreuerin fungiert, sie nach Pfaffenhofen ins Altenheim St. Franziskus.

Wie schafft man es, so alt zu werden, und dabei noch recht fit zu sein? Paulina Andre hat dafür zwei Rezepte: „Viel Bewegung und liebe Menschen um sich, die man auch gern hat“.