Stadtwerke-Serie
Pfaffenhofen und das Abwasser - Einleitung in die Ilm
Wasser ist endlich. Wird es einmal knapp, kann es nicht einfach neu hergestellt werden. Wasser wird genutzt, verschmutzt und nur durch aufwendige Aufbereitung für den Menschen langfristig erhalten. Nachdem die Ressource den langen Reinigungsweg durch Kanäle und Klärwerke geschafft hat, wird es wieder dem natürlichen Wasserkreislauf zurückgegeben. Und das in einer Qualität, die mithilfe bester Wiederaufbereitung im Abwassersystem beeinflusst werden kann. Im fünften Teil der Stadtwerke-Serie „Pfaffenhofen und das Abwasser” wird das Abwasser auf seinem Weg zurück zur Natur begleitet.
Zurück zum Ursprung: Abwasser und die Einleitung in die Ilm
Der entscheidende Punkt ist dabei die Kläranlage, die Schmutzwasser und auch Niederschlagswasser nach aufwendiger Reinigungsprozedur wieder ihrem Ursprung zurückführt. In Pfaffenhofen landet das Abwasser in der Ilm, sobald es sich in einem einwandfreien Zustand befindet. Dieser Zustand wird durch zahlreiche Proben im Klärwerk gewährleistet. Im betriebseigenen Labor wird der Ablauf der Kläranlage täglich auf organische Substanzen und Stickstoff- und Phosphorverbindungen untersucht. Entsprechend der Ergebnisse wird die Kläranlage dann gesteuert. Auch der Belebtschlamm, der bei der biologischen Abwasserreinigung die organischen Abwasserinhaltsstoffe abbaut, wird jeden Tag mithilfe eines Mikroskops untersucht. Auf diese Weise können mögliche Veränderungen der Mikroorganismen rechtzeitig erkannt werden.
Klimaerwärmung stellt Kläranlagen zunehmend vor Herausforderungen
Infolge der Klimaerwärmung nehmen Starkregen und Überschwemmungen zu und viele Klärwerke in Deutschland gelangen immer öfter an ihre Kapazitätsgrenzen. Denn reichen Vorsorgemaßnahmen wie Rückhaltebecken nicht mehr aus, muss das stark verdünnte Abwasser in nahe gelegene Flüsse oder Seen abgelassen werden. Expertinnen und Experten arbeiten schon seit einiger Zeit an Lösungen, die die Einleitung des ungeklärten Abwassers in Flüsse und Bäche verhindern sollen. Ein Ansatz verfolgt dabei die Verringerung des Niederschlagswasser, das in die Kanalisation gelangt. Regnet es auf Wiesen oder Gründächer statt auf asphaltierte Straßen und Ziegeldächer, kann der Niederschlag auf natürliche Art und Weiße versickern und läuft nicht über Sinkkästen in die Kanalisation.
In Pfaffenhofen setzt man an einigen Orten auf die Rigolenversickerung. Rigolen sind unterirdische Kiesspeicher, in denen Regenwasser gespeichert wird und gleichzeitig bepflanzt sind. Der große Vorteil: Regenwasser wird vor Ort zurückgehalten, sichert die Bewässerung von Grünanlagen und gelangt damit in das Grundwasser statt in das Kanalnetz.
Die kommende Folge unserer Reise mit dem Pfaffenhofener Abwasser erscheint in der Ausgabe des Bürgermagazins Mai 2023 und natürlich unter pafunddu.de
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