Der Sommer ist da!
Freizeit-, Kultur- und Ausflugstipps zur Ferienzeit
Endlich Sommerferien! Nach den Einschränkungen durch die Corona-Pandemie nutzen viele Familien die Ferien für einen Tapetenwechsel und haben eine Auslandsreise gebucht. Aber es gibt auch viele Gründe, den diesjährigen Sommerurlaub daheim zu verbringen, wie z. B. aktuelle Reisebeschränkungen, die Sorge um die eigene Gesundheit, Termingründe oder weil man auf sein Geld schauen muss. Viele haben auch schlichtweg kein Fernweh, und die wenigsten werden wohl die gesamten sechs Wochen unterwegs sein. Vielleicht ist das eine gute Gelegenheit, die eigene Stadt und das Umland zu Fuß oder mit dem Rad neu zu entdecken, die Freizeit- und Sportmöglichkeiten zu nutzen, ein Open-Air Konzert zu besuchen oder mal wieder einen guten Schmöker in der Hängematte zu genießen. Die PAF-und DU-Redaktion hat einige Ideen zusammengestellt, mit denen die langersehnten Ferien zu einer schönen und abwechslungsreichen Zeit werden.
Auf den Spuren der fleißigen Baumeister
Fünf Erlebnistafeln in der Ilmaue informieren über den „fleißigen Baumeister am Gewässer“. Neben Texten und Fotos kann man auch ein Stück Biberfell, einen Biberschwanz und Zähne angefassen. An elf Baumstationen erhält man zudem Informationen über Baumfamilien, Blätter und Früchte. Für Familien mit Kindern gibt es eine Mappe mit Erkundungsbögen, die bei einem Spaziergang am Biberweg beantwortet werden können. Für das richtige Beantworten der Fragen gibt es eine kleine Belohnung. Die Erkundungsmappen gibt es kostenlos zum Mitnehmen im Bürgerbüro. Außerdem sind sie unter www.pfaffenhofen.de/biberlehrpfad zum Download zu finden. Der Biberlehrpfad beginnt an der Brücke der Joseph-Fraunhofer-Straße über die Ilm und führt von dort aus über mehrere Stationen flussabwärts.
Tasten, rätseln, riechen: Naturlehrpfad eröffnet
Die Stadt Pfaffenhofen hat im Stadtwald einen neuen Naturlehrpfad errichtet. Ausgangspunkt des knapp 1,5 Kilometer langen Naturlehrpfads ist der Parkplatz an der Königsberger Straße. Von dort führt der Weg die Besucher an 15 Stationen vorbei, an denen viel Wissenswertes über die Tier- und Pflanzenwelt zu erfahren ist und die Natur mit allen Sinnen erlebt werden kann. Zusätzlich gibt es über den Rundweg verteilt zehn Infotafeln und zehn interaktive Tafeln, die zum Entdecken und Erleben einladen. Der abwechslungsreich und spielerisch gestaltete Naturlehrpfad ist zwar primär für Kinder ausgelegt, aber er lohnt sich auch für Erwachsene: www.pfaffenhofen.de/naturlehrpfad
Kapellenrundwege: Sakrale Bauwerke aus Holz und Stein
Überall in Pfaffenhofen und den Ortsteilen trifft man auf kleine sakrale Bauwerke, die Bürger aus Dankbarkeit oder aufgrund von Schicksalsschlägen errichten ließen. Die über 41 Kapellen oder Bildstöcke stehen teils gut sichtbar mitten in den Ortsteilen, andere auf grünen Wiesen oder versteckt mitten im Wald abseits der Hauptwege. In der nun erschienenen Broschüre kann man die teilweise skurrilen oder gruseligen Geschichten dieser Erinnerungsplätze nachlesen. Die enthaltene Faltkarte bietet drei verschiedene Tourenvorschläge, die Spaziergänger an diesen christlichen Gedenkorten vorbeiführen. Die Broschüre liegt im Bürgerbüro und in der Stadtverwaltung kostenlos zum Mitnehmen aus. Außerdem steht sie als Download auf www.pfaffenhofen.de/kapellenrundwege zur Verfügung.
Fitness und Spielespaß im Stadtwald
Der Trimm-dich-Pfad bietet auf einer Länge von rund fünf Kilometern 20 verschiedene Gymnastik- und Trainingsstationen für Erwachsene. Auf dem ein Kilometer langen Spielpfad können Kinder an 18 Stationen ihre Geschicklichkeit auf dem Balancier- und Wippbalken, Wackelsteg und Kletternetz unter Beweis stellen. Ausgangspunkt ist jeweils der Parkplatz an der Königsberger Straße. Unter www.pfaffenhofen.de/trimmdichpfad sind alle wichtigen Informationen zu den beiden Pfaden zu finden
Wie macht man aus Sand und Sonne Strom? Die Antwort gibt es im Natur- und Energiepark
Wie macht man aus Sand und Sonne Strom? Wie fährt man mit Sonnenblumen? Wer wohnt im Insektenhotel? Warum läuft ein Wasserläufer übers Wasser? Diese und weitere Fragen rund um erneuerbare Energien sowie zur Tier- und Pflanzenwelt unserer Heimat beantwortet der Natur- und Energiepark an vielen Mitmach- und Infostationen. Er befindet sich auf der Ilmwiese neben dem Veranstaltungszentrum Stockerhof. Nach dem Motto „Der Infoparcours für kleine und große Entdecker“ kann saubere Energieproduktion und heimische Natur im wahrsten Sinne des Wortes „be-griffen“, „er-fühlt“ und „er-rochen“ werden. Lernen durch Erleben. Keine graue Theorie, keine leblosen Daten und Fakten, sondern Neues erfahren mit allen Sinnen. Der Bereich Energie trägt vor allem zur Bewusstseinsbildung für saubere elektrische Energieversorgung bei. Die verschiedenen Techniken der erneuerbaren Energien werden anhand von echten, kleinen Kraftwerken vorgestelllt. Neben einem kleinen Wasserkraftwerk und einer Photovoltaikanlage kann auch eine kleine Windenergieanlage bedient werden. Der Energie- und Solarverein bietet auf Anfrage Führungen sowie erweitertes didaktisches Material an. Alle Informationen sind auf der Homepage des Vereins unter www.esv-paf.de/energiepark zu finden.
Pfaffenhofen in Bewegung: Spazieren, wandern und radeln
Die Wanderwege rund um Pfaffenhofen sind sehr abwechslungsreich. Ob Spazieren, Laufen, Walken oder Wandern – bei den Wegen kann man zwischen leichteren und anspruchsvolleren Märschen oder Laufrunden wählen. Die Lauf- und Wanderwege sind beschildert. Über die Längen und Schwierigkeitsgrade informiert die vor kurzem aktualisierte Karte „Lauf- und Wanderstrecken“, die im Bürgerbüro sowie in der Stadtverwaltung zum Mitnehmen ausliegt und unter www.pfaffenhofen.de/laufstrecken zu finden ist. Für die verschiedenen Wanderrouten steht auf der Webseite zudem ein GPS-Track zur Verfügung, der den Spaziergang auf digitalen Karten oder dem Smartphone anzeigt. Vor Antritt der Wanderung ist auf die angekündigte Witterung und auf geeignetes Schuhwerk zu achten – es handelt sich teilweise um leicht unwegsames Gelände. Seit März bietet die Stadt Pfaffenhofen mit dem „Panoramaweg Nord“ einen neuen Wanderweg an. Der 15,4 km lange Panoramaweg verläuft auf den Hügeln bei Ehrenberg und Tegernbach. Aber auch der Panoramaweg Ost und der Panoramaweg West lohnen sich. Der östliche Panoramaweg führt vom Volksfestplatz an der Ilm entlang über Wald- und Hohlwege an Hopfengärten vorbei. Der westliche Weg ist etwas kürzer und startet an der Weiberrast. Er verläuft über hügeliges, fast durchgängig bewaldetes Gelände.
Auch das Umland hat viel zu bieten. Beispielsweise führt ein reizvoller Abschnitt des Jakobsweges durch den Landkreis und die Stadt Pfaffenhofen, und auf dem Hallertauer Hopfenlehrpfad kann der interessierte Wanderer viel über das weltweit größte zusammenhängende Hopfenanbaugebiet erfahren. Alle Themenwanderwege und Spazierpfade sind auf der Internetseite des Kommunalunternehmen Strukturentwicklung (KUS) ausführlich beschrieben: www.kus-pfaffenhofen.de
Alle Radsportfreunde finden in und um Pfaffenhofen schöne Touren durch die Natur. Es gibt gemütliche Wege an Flusstälern entlang, aber auch anspruchsvollere Passagen über die Hallertauer Hügel. Das KUS bietet auf seiner Internetseite eine gute Übersicht sowie Karten mit Radwegen an. Der entsprechende Übersichts-Flyer liegt auch im Rathaus sowie bei der Stadtverwaltung und im Haus der Begegnung aus.
Abkühlung an heißen Tagen
Das Ilmbad, das zentrumsnahe Freibad der Stadt, bietet ein Sprung-, ein Sport-, ein Erlebnis- und ein Kinderplanschbecken. Derzeit sind aufgrund der Abstandsregeln der Wellenball, der Strömungskanal und die Massage- und Luftsprudelliegen gesperrt. Der 5-Meter-Sprungturm ist mittlerweile wieder geöffnet. Zudem ist eine voherige Buchung der Tickets für einen bestimmten Zeitblock notwendig. Die Buchung erfolgt im Online-Shop der Bäder Pfaffenhofen. Alle Infos unter www.pfaffenhofen.de/ilmbad
Im weiteren Umkreis gibt es zudem idyllisch gelegene Badeweiher. Eine Übersicht über alle Bademöglichkeiten der Region findet man unter:
www.kus-pfaffenhofen.de/tourismus/natur-aktiv/wasserspass
Bürgerzentrum Hofberg
Das Seniorenbüro und das Café Hofberg bleiben im August zu den gewohnten Zeiten geöffnet und Veranstaltungen finden statt. Nähere Informationen im Seniorenbüro unter 08441-87920 und per E-Mail an: seniorenbuero@stadt-pfaffenhofen.de
Endlich Zeit zum Lesen! Aktuelle Empfehlungen von der Stadtbücherei und Literaturexpertin Dorle Kopetzky
Ob in der Hängematte, am Weiher oder auf dem heimischen Balkon – überall kann man es sich im Sommer mit einem guten Buch gemütlich machen. Elisabeth Brendel, Mitarbeiterin der Stadtbücherei, und Literaturexpertin Dorle Kopetzky verraten, welche Schmöker sich diesen Sommer besonders lohnen.
Vom Hitlerjungen zur englischen Fußball-Legende
Catrin Clay: Trautmanns Weg
Man muss kein Fußball-Fan sein, um dieses Buch interessant zu finden, denn nur etwa 10 Prozent des Inhalts handeln von diesem Sport. Die Erzählstrecke beginnt, als Bernd Trautmann als Kind und Jugendlicher im Nazideutschland aufwächst und mit fortlaufender Dauer der gelenkten, nationalsozialistischen Erziehung auf den Krieg vorbereitet wird. Der Hitlerjugend und dem Militär kann er sich nicht entziehen und geht freiwillig zur Luftwaffe. Als Fallschirmjäger wird er an vielen Kriegsschauplätzen eingesetzt, bis er in England in Kriegsgefangenschaft gerät. Der Leser erfährt Erstaunliches über die englische Vorgehensweise bei der Integration ihrer Kriegsgefangenen. Die englischen Behörden erkannten bei den Sträflingen eklatante Mängel an Allgemeinbildung, Demokratieverständnis und sozialem Verhalten. Die meisten Soldaten waren nicht älter als 25 Jahre und kamen aus einem Land, das 12 Jahre diktatorisch geführt wurde. So wurden englische Familien aufgefordert, einen deutschen Kriegsgefangenen zum sonntäglichen Mittagessen einzuladen. Außerdem wurde politischer Unterricht in den Lagern angeboten. Aufgrund seiner sportlichen Konstitution wurde Trautmann Spielführer und durfte mit einer Lagermannschaft zu sportlichen Vergleichen mit regulären englischen Ligamannschaften reisen. Dabei wurden die Vereinsbosse auf ihn aufmerksam. Durch seine großartigen Leistungen trotzt er den Widerständen und wird als tollkühner Torwart zum sportlichen Vorbild. Ich empfehle dieses Buch, weil es sehr interessante Seiten der westlichen Siegermächte im Umgang mit den fehlgeleiteten jungen Menschen aufzeigt, sie wieder in eine verantwortungsvolle Zukunft zu führen. Bert Trautmann wurde ein Held Englands, aber was er vor allem unbedingt sein wollte, war ein guter Deutscher. Und das ist ihm gelungen, denn er sagte einmal: „Ich traf als Kriegsgefangener auf so viel Verständnis, Vergeben, Freundschaft. Ich wollte, ich musste etwas zurückgeben.“
Manfred Wittmann, Stadtbücherei
Hexen gibt es nicht! – Oder etwa doch?
Phil Hickes: Aveline Jones im Bann der Hexensteine
Aveline macht mit ihrer Mutter Sommerurlaub auf einem englischen Cottage mitten auf dem Land. Der Ort scheint todlangweilig, wäre da nicht ein mittelalterlicher Steinkreis, dem man magische Kräfte nachsagt. Hier sollen früher sogar Hexenprozesse stattgefunden haben. Aveline macht Bekanntschaft mit der rätselhaften Hazel, die sie regelrecht in ihren Bann zieht. Doch je näher die beiden Mädchen sich kennenlernen, umso unheimlicher wird Aveline die Fremde. Warum verschwindet Hazel ständig urplötzlich und taucht genauso unerwartet in Avelines Nähe wieder auf? Warum hat sie kein Telefon, geschweige denn ein Handy? Warum weiß sie Dinge über Aveline, die sie eigentlich nicht wissen dürfte? Als Aveline dann auch noch die Dorfpriesterin bei okkulten Beschwörungsritualen beobachtet, will sie dem Geheimnis der sogenannten Hexensteine auf die Spur kommen. Ob Hazel ihr dabei helfen wird? Spannend und fesselnd bis zur letzten Seite, ein schauriger Genuss für nicht zu zart besaitete Grusel-Fans ab 9 Jahren.
Elisabeth Brendel, Stadtbücherei (Rezension aus den Buchprofilen des Michaelsbundes)
Eine tierische Bande auf dem nächtlichen Rummelplatz
Gideon Sterer, Mariachiara Di Giorgio: Jahrmarkt um Mitternacht
Ein Bilderbuch ganz ohne Text? Ist das nicht langweilig? Aber ganz und gar nicht! Denn wenn man sich anschaut, was nach der Sperrstunde auf dem Jahrmarkt los ist, kommt man aus dem Staunen gar nicht mehr heraus! Kurz nachdem die Lichter an Autoscooter, Achterbahn und Riesenrad ausgegangen sind, stürmt eine tierische Bande den Rummelplatz, und der Spaß geht erst richtig los. Da steppt der Bär, da schmaust der Igel, da wagt ein jeder eine Runde auf dem Karussell oder in der Geisterbahn. Und manch einer trägt einen Hauptgewinn mit sich herum, der sich dann doch eher als störend erweist. Doch sobald es dämmert, wird alles wieder ruhig und still, als wäre nichts gewesen, und alle Spuren sind beseitigt. Obwohl…was haben denn Eicheln, Beeren und Pilze in der Kasse zu suchen?? Dieses phantasievoll illustrierte Bilderbuch lädt Kinder und Erwachsen zum intensiven Betrachten, Entdecken und Erzählen ein. Und ehe man sich versieht, ist man selber mittendrin in diesem nächtlichen Treiben und kann das nächste Volksfest kaum erwarten.
Elisabeth Brendel, Stadtbücherei
Ein kanadisches Drama
Richard Wagamese: Der gefrorene Himmel
Ein Roman, in dem das Eishockey-Spiel geschildert wird, den musste ich natürlich lesen, schließlich spielen meine beiden Kinder diesen Sport seit Jahren. Ein mitreißendes Spiel und so ist auch dieser großartige Roman des First-Nation-Autors Richard Wagamese. Der 2017 verstorbene Schriftsteller war eine der bedeutendsten Stimmen Kanadas, und erst jetzt können wir ihn hierzulande entdecken.
Saul Indian Horse, vom Stamm der Ojbwe ist am Ende, sein letzter Alkoholexzess hat ihn fast umgebracht, jetzt ist er in einer Reha-Klinik und der Bericht über seine Jugend soll seine Therapie sein. Seine frühe Kindheit in den 1960er Jahren verbrachte Saul noch im Kreis seiner kleinen Familie und folgte der Tradition seiner Vorfahren, weitab der Städte. Doch als Saul acht Jahre alt ist, endet seine Kindheit abrupt. Wie vorher schon seine Schwester und sein Bruder und zahlreiche andere indigene Kinder, wird er seiner Familie entzogen und in ein staatliches Heim gesteckt, eine sogenannte Indian Residential School, deren Ziel es ist, den Kindern rücksichtslos alles Indianische auszutreiben. Viele überleben diese mit physischer Gewalt erzwungene Assimilation nicht. Saul scheint davonzukommen, Pater Leboutilier, der Eishockey-Trainer, nimmt ihn unter seine Fittiche. Zunächst darf Saul nur das Eis bereiten, doch er bringt sich das Schlittschuhlaufen selbst bei, er fliegt mit einem magischen Talent über „den gefrorenen Himmel“. Sogar ein Scout wird auf ihn aufmerksam und lädt ihn zum Probespiel der Toronto Maple Leafs ein. Doch er kann den Traumata seiner Kindheit und dem Hass der Mehrheit auf seine Herkunft nicht entfliehen. Ein Roman von großer emotionaler Kraft über Rassismus, Verlust und die zerstörerischen Auswirkungen kultureller Entfremdung, den man nicht weglegen kann und der lange nachhallt.
Ein Vietnamese in Paris
Viet Thanh Nguyen: Die Idealisten
Im Sommer vor vier Jahren traf ich den amerikanischen Pulitzer-Preisträger Viet Thanh Nguyen in Berlin und er erzählte mir, dass er an der Fortsetzung seines preisgekrönten Weltbestsellers „Der Sympathisant“ schreibt und dafür von Los Angeles an die Seine gezogen ist und sogar französisch lernt. Der Erzähler in „Die Idealisten“ macht genau dies. Der kommunistische Spion, der sich selbst als Mann mit zwei Gesichtern bezeichnet und dessen Flucht aus Vietnam, dessen Jahre in den USA, bis hin zum Umerziehungslager wir schon aus dem ersten Roman kennen (den man aber nicht gelesen haben muss, um diesen zu verstehen), lebt er in Paris. Aber wir schreiben das Jahr 1981 und noch immer hat er seinem besten Freund Bon nicht enthüllt, dass er für den Vietcong, den von Bon verhassten Gegner spioniert. Hatten die US-Amerikaner sein Heimatland mit dem Vietnam-Krieg überzogen, den die Vietnamesen selbstverständlich „American War“ nennen, so ist er jetzt im Land der Kolonialisten, im Land seines Vaters, eines französischen Geistlichen, der seiner minderjährigen vietnamesischen Mutter ebenso Gewalt angetan hat und es als missionarisch-zivilisatorischen Akt bezeichnet, wie Frankreich, als man Indochina kolonialisierte. Nguyens schwarzhumoriger und literarisch versierter Erzähler führt uns ins „Herz des Weißseins“. Er beschreibt die widersprüchlichen französischen Intellektuellen, die Jazz lieben, den amerikanischen Rassismus verurteilen und doch selbst Rassisten sind. Dennoch bewundert er sie für ihr laissez-faire. Er arbeitet im schlechtesten Asia-Restaurant von Paris und trifft im Haus seiner Tante die linke Kulturelite, der er später Drogen verkauft, seine Art, es den Kapitalisten ordentlich heimzuzahlen. Ein kraftvoller, dichter Roman voller politischer Ideen und literarischer Referenzen (Sartre, de Beauvoir, Adorno, Marx, Nabokov). Eine sorgfältige Lektüre empfiehlt sich, um alle Anspielungen zu verstehen, und doch will man rasch umblättern, denn „Die Idealisten“ ist ein Pageturner, ein brillanter Politroman über das Erbe des Vietnam-Kriegs, mit einer unwiderstehlichen Stimme und einer wunderbaren Sprache und nicht selten sehr lustig: angefangen bei den Namen der Charaktere wie Le Cao Boi und die Sieben Zwerge. Ein internationales Meisterwerk.
Peter Buwalda: Otmars Söhne
Zwei Stiefbrüder, zwei Väter und ein Schneesturm auf der sibirischen Insel Sachalin. Und mittendrin in dieser Geschichte über Familie, Verantwortung und persönliche Versäumnisse, über Erdöl, Beethoven und Sexualität steht eine junge Frau und erschüttert den Boden, auf dem sie alle stehen. Ein fulminanter Roman.
Ralf Langroth: Die Akte Adenauer
Bonn im Wahljahr 1953: Schloss Deichmannsaue, die Villa Hammerschmidt, rechte Geheimorganisatio-
nen, Politiker unter Beobachtung und mittendrin der in Deutschland geborene US-Amerikaner Philipp Gerber, der als Kriminalkommissar beim BKA den Mord an seinem Vorgänger aufklären soll. Der Beginn einer spannenden neuen Polit-Thriller-Reihe!
Kiley Reid: Such a Fun Age
Das Buch könnte auch „Gute Absichten“ heißen – die naturgemäß scheitern, denn dieses messerscharfe Debüt handelt von Rassismus und Klassenunterschieden und erzählt von einer schwarzen Babysitterin und ihrer weißen Arbeitgeberin – aber nichts ist einfach nur schwarz-weiß hier. Sehr lesenswert!
Polly Samson: Sommer der Träumer
Ein nahezu endloser Sommer auf der griechischen Insel Hydra, wohin es 1960 die junge Erica zieht. Finanziell versorgt durch das Testament ihrer Mutter sucht sie deren Jugendfreundin auf und gerät in einen Kreis von (Überlebens-)Künstlern, darunter der norwegische Schriftsteller Axel Jensen, seine Frau Marianne Ihlen und der kanadische Musiker Leonard Cohen. Sinnlich, lichtdurchflutet – ein Sommertraum.
Miika Nousiainen: Quality Time
Drei Männer aus Helsinki suchen einzig Liebe und eine Familie: der knapp vierzigjährige Sami, dem die richtige Frau für seinen dringenden Kinderwunsch fehlt. Sein Freund Nojonen, der erst nach dem Tod seiner geschiedenen Eltern, die er gepflegt hat, auflebt und der alleinerziehende Markus, Vater dreier kleiner Töchter, dem der Spagat zwischen Kindern und Beruf über den Kopf wächst. Das alles kommt Müttern sehr bekannt vor. Es ist großartig, wie es Nousiainen gelingt, eine neue Männergeneration zu zeichnen und mit deren Vätern (die nie da waren, Kindererziehung für Frauensache hielten) abrechnet. Etliche Verwicklungen zwischen Umweltschützern, Bikergangs und dem absurden Lifestyle-Blog Quality Time machen diesen kurzweiligen und klugen Roman zu einem echten Lesevergnügen. Der erste feministische Männer-Roman!
Dorle Kopetzky
Kultursommer Open-Air Veranstaltungen noch bis 15. August
Die Programmübersicht und alle Infos zu Tickets und den Covid-19 Schutzmaßnahmen sind unter
www.pfaffenhofen.de/kultursommer
Fun und Action für Kinder und Jugendliche
Skatehalle
Die Skatehalle am Ambergerweg ist eine „Halle für Alle“, denn nicht nur mit Skateboards, sondern auch mit BMX-Rädern, Inline-Skates, Scootern und Dirtbikes kann man sich hier austoben. Aufgrund der aktuellen Auflagen gibt es außerhalb der Kurse und Workshops derzeit leider keine Ausleihe von Boards oder Schutzkleidung. Alle Infos unter www.skatehalle-pfaffenhofen.de
Dirtpark
Auf dem Dirtpark, im Gewerbegebiet Kuglhof sind Dirt-, Mountain- und BMX-Biker, Anfänger, Fortgeschrittene und Profis sowie Alt und Jung willkommen. Der Dirt-Park hat durchgehend geöffnet, die Profi-Line ist nur zu ausgewählten Zeiten befahrbar: www.instagram.com/dirtpark.pfaffenhofen
Kletterhalle PAFRock
Das PAFRock ist eine der modernsten Kletterhallen in Bay-
ern und wird von der Pfaffenhofener Sektion des Deutschen Alpenvereins ehrenamtlich betrieben. Besonders reizvoll ist das Freiluft-Klettern oder Bouldern in der Außenanlage: www.kletterzentrum-pfaffenhofen.de
Bolzplätze
Insgesamt gibt es neun Bolzplätze in Pfaffenhofen und den Ortsteilen. Das DFB-Minispielfeld beim Eisstadion ist bei Kindern und Jugendlichen besonders beliebt. Für jüngere Kinder gibt es 38 Kinderspielplätze, darunter ein Abenteuerspielplatz in Niederscheyern. Alle Bolz- und Spielplätze findet man unter: www.pfaffenhofen.de/kinderspielplaetze-und-bolzplaetze
Waldkletterpark in Jetzendorf
Nicht weit von Pfaffenhofen bietet der Waldkletterpark in Jetzendorf ein sportliches Ausflugsziel. Zwischen riesigen Bäumen locken insgesamt 14 Kletter-Parcours unterschiedlicher Schwierigkeitsgrade. Infos unter: www.waldkletterpark-oberbayern.de
Beachvolleyball
Vom Früh- bis zum Spätsommer sind die drei Sandplätze in der Nähe des städtischen Freibads präpariert und können kostenfrei von allen genutzt werden. Organisiert und verwaltet wird der Platz von der Volleyballabteilung des MTV, die den Platz im Sommer auch für ihr Training nutzt.
Wassersport in Geisenfeld
Der Wasserpark Wake & Groove ist ein Paradies für Wakeboard-, Wasserski- und Stand-Up-Paddling-Fans. Es gibt eine Außengastronomie mit Seeterrasse, ein Beach-Volleyball- und ein Beach-Soccer-Feld für die Gäste: www.wakeandgroove.de
Jugendzentrum Atlantis
Im Jugendzentrum Atlantis in der Ingolstädter Straße 76 können Jugendliche Kicker, Billard und Playstation spielen und das Internet nutzen. Es ist ein Ort zum Freunde treffen. Die Betreuerinnen und Betreuer haben immer ein offenes Ohr. Daneben finden immer wieder Aktionen wie Turniere, etc. im Atlantis statt. Vom 24. August bis 11. September ist das Atlantis geschlossen. Alle Angebote unter: www.pfaffenhofen.de/jugendzentrum-atlantis
Utopia
Das Jugendkultur- und Medienzentrum Utopia bietet Möglichkeiten, seine Talente in den Bereichen Film, Foto, Tonaufnahmen, Mediendesign, Trading Card Games und Programmieren auszuprobieren und sich zu engagieren. Hier wird die Organisation von kulturellen Angeboten wie Saitensprung, Kurzfilmnacht und Fotogehgrafie gebündelt, und es können neue Ideen verwirklicht werden. Die Sommerpause im Utopia beginnt am 9. und endet am 29. August. Alle infos unter www.pfaffenhofen.de/jugendkultur-talentstation-utopia
Backstage
Begleitung, Beratung und Hilfestellung in den Bereichen Ausbildung und Arbeit, Familie und Wohnen, Justiz und Behörden, Freizeit, Schule, Gesundheit, Konfliktvermittlung, Kooperation und Netzwerkarbeit findet man im Jugendbüro Backstage. Es ist eine Anlaufstelle für junge Leute, die ein Problem haben oder einfach jemanden brauchen, der ihnen zuhört. Vom 30. August bis 5. September bleiben die Türen des Backstage geschlossen. Infos unter www.pfaffenhofen.de/jugendbuero-backstage
Rufbus „Linie Nacht“
Der Rufbus „Linie Nacht“ steht allen Pfaffenhofener Jugendlichen zwischen 14 und 26 Jahren jeden Freitag und Samstag derzeit von 19 bis 23 Uhr zur Verfügung. Er trägt dazu bei, dass Jugendliche sicher zu nächtlichen Ausflugszielen und von dort wieder nach Hause gelangen. Tel.: 0173-7753321. Die Stadtjugendpflege sucht übrigens laufend Fahrerinnen und Fahrer sowie Beifahrerinnen und Beifahrer.
Auf Entdeckungstour mit den Stadtführern
Kennen Sie Pfaffenhofen? Wollen Sie mehr über die Geschichte der Stadt und über die bedeutendsten Gebäude und Plätze erfahren? Oder interessieren Sie sich für kuriose Geschichten aus der Stadtgeschichte? Themenführungen, individuelle Führungen und Kinderführungen bietet die Wirtschafts- und Servicegesellschaft Pfaffenhofen (WSP) an. Alle Informationen sind unter unter: www.stadtfuehrungen-pfaffenhofen.de zu finden.
Auf eigene Faust entdecken
Es macht auch Spaß, die Stadt auf eigene Faust und im eigenen Tempo zu entdecken. Entscheiden Sie selbst, welche Gassen und Winkel Sie als nächstes ansteuern möchten! Ob zu Fuß oder mit dem Fahrrad – die Karte „Stadtführungen Pfaffenhofen. Historisches und Kurioses“ liegt kostenlos im Bürgerbüro bzw. dem Haus der Begegnung aus und ist unter www.pfaffenhofen.de/stadtfuehrungen als Download zu finden. Momentan ist die Teilnehmerzahl für die Stadtführungen auf maximal 15 Personen begrenzt. Es wird darum gebeten, sich vorab online für den Wunschtermin anmelden.
Kulinarik schmecken in Pfaffenhofen
Bayerische Küchentradition, internationale Leckerbissen, hausgemachte Eiskreationen, frisch gebackene Kuchen, handgemachte Pralinen oder ein exotischer Cocktail am Abend: So vielfältig schmeckt Kulinarik in Pfaffenhofen! Ob mitten in der Stadt oder in der Idylle der Ortsteile – Pfaffenhofen hat die Gastlichkeit zur Kunst erhoben. Bayerische Küche in Traditionshäusern, frische Leckereien in kleinen Cafés oder mediterrane Leichtigkeit in modernen Restaurants, entspannte Kaffeehausatmosphäre, stilvolle Bars oder alte Boaz’n verbinden sich in Pfaffenhofen zu einer Speisekarte der Köstlichkeiten – und so hat man schon fast die Qual der Wahl, wo man sich kulinarisch verwöhnen lassen will. Ob man nun in liebevoll eingerichteten Wirtsstuben, in eleganten Restaurants, direkt am Hauptplatz oder im schattigen Biergarten einkehrt: Sie alle zeigen, dass man in Pfaffenhofen Kulinarik schmecken kann und als Gast überall willkommen ist. Was es alles gibt, findet man unter www.pfaffenhofen.de/restaurants
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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