Pfaffenhofener Bodenallianz
Beim "Striegelabend" über den Tellerrand geblickt

Die Mitglieder der Bodenallianz zu Besuch beim Biolandhof Aunkofer. | Foto: Stadt Pfaffenhofen
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  • Die Mitglieder der Bodenallianz zu Besuch beim Biolandhof Aunkofer.
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Die Landwirtinnen und Landwirte der Pfaffenhofener Bodenallianz
haben über den Sommer viele neue Impulse gesammelt.
Auf Exkursionen und bei den Montagabendtreffen informierten sich die Mitglieder der Bodenallianz unter anderem über eine neue Form der Kompostierung, biologische Unkrautbekämpfung beim „Striegelabend“ oder Möglichkeiten, ihren Betrieb breiter aufzustellen. Die Ausflüge zu Themen rund um ökologischen Landbau ergänzen das bestehende Bildungsangebot des Solidaritätsprojekts.

Angebote zu Striegel, Milchvieh und Getreide
Ob Humusaufbau, Bodenbearbeitung oder hofeigene Verarbeitung und Vermarktung: Die Exkursionen und Montagabendtreffen bieten die Möglichkeit, Beispielbetriebe mit innovativen Lösungen kennenzulernen. Zudem steht der Austausch untereinander sowie mit Experten im Fokus. Dadurch erhalten die Landwirtinnen und Landwirte neue Impulse. „Sie konnten praktische Ideen für den eigenen Betrieb sammeln oder sogar bereits umsetzen“, so Dr. Peter Stapel, Sachgebietsleiter für Klimaschutz und Nachhaltigkeit in der Stadtverwaltung Pfaffenhofen.
Bei einem „Striegelabend“ konnten die Bodenallianzmitglieder verschiedene Bauarten des landwirtschaftlichen Geräts ausprobieren. Striegel sind mechanische Ackergeräte zur Bekämpfung von Unkraut. Als ökologische Alternative zu Pestiziden sind sie für die Bio-Landwirtschaft besonders wichtig.

MC-Kompostierung bindet CO2
Gemeinsam mit Experten legten die Landwirtinnen und Landwirte ihren ersten MC-Kompost an. MC steht für Mikrobielle Carbonisierung. Dabei wird das Kohlendioxid aus den organischen Resten nicht wieder freigesetzt, sondern langfristig im Boden gebunden. Mit dieser neuen Kompostierungsweise trägt die Landwirtschaft zum Klimaschutz bei. Gleichzeitig können die eigenen Erträge gesteigert werden. Denn der Kompost dient als natürlicher Speicher für Pflanzennährstoffe.
Bei weiteren Exkursionen zeigte u.a. die Familie Froschmeir den Mitgliedern der Bodenallianz ihren Farmdroid - einen Roboter zur Aussaat und Unkrautbekämpfung. Zudem ist Direktvermarktung eine wichtige Einkommensquelle des Betriebs bei Ingolstadt. Auf dem Biolandhof Aunkofer konnten die Landwirtinnen und Landwirte die Vorteile einer vielfältigen Fruchtfolge und alter Sorten wie Emmer beim Getreideanbau begutachten. Damit kann die Fruchtbarkeit des Bodens erhalten und Krankheiten verhindert werden. Der Hof bei Kelheim trocknet und verarbeitet sein Getreide zudem selbst, unter anderem mit Hilfe hauseigener Solarzellen.

Direkt verarbeiten und vermarkten
Hofeigene Verarbeitung und Vermarktung zu fördern ist wichtig, um landwirtschaftliche Betriebe zu stärken. Das schafft neue Einkommensmöglichkeiten und steigert den Einfluss der Landwirte innerhalb der Lieferkette. Zudem garantiert es eine regionale Lebensmittelversorgung. Wie gut das funktionieren kann, macht der Milchvieh-Betrieb der Westenrieders vor. Deren Hofmolkerei konnten die Mitglieder im Rahmen der Sommerexkursion der Bodenallianz bestaunen. Der Riegerhof bei Straßlach, der gemeinschaftlich von drei Familien bewirtschaftet wird, setzt neben Milchviehhaltung und Legehennen auf einen starken familiären Zusammenhalt, um den Betrieb breiter aufzustellen und zu stärken.

Bodenallianz-Mitglieder auf der Messe BIOFACH 2022
Auf der Weltleitmesse BIOFACH in Nürnberg konnten die Landwirtinnen und Landwirte der Bodenallianz die aktuellen Trends in der Bio-Lebensmittelbranche bestaunen und probieren. „Die Messe bietet die Chance, über den Tellerrand hinauszuschauen. Es ist erstaunlich, was alles angebaut wird und was im Bereich ökologische Produktion schon möglich ist“, stellte ein Landwirt fest.
Neben neuen, innovativen Herstellern waren auch viele bekannte Bio-Unternehmen aus der Region vertreten. Die Gäste aus Pfaffenhofen nutzten die Möglichkeit, um Kontakte zu knüpfen. Empfangen wurden die Mitglieder der Pfaffenhofener Bodenallianz u.a. von der Andechser Molkerei Scheitz und der Riedenburger Brauerei.

Bodenkurse wieder in Präsenz möglich
Die Fokus-Natur-Tage zum Thema Artenvielfalt sowie die Bodenkurse nahmen diesen Sommer wieder an Fahrt auf. Die Bodenkurse vermitteln über drei Jahre hinweg praktisches Wissen, wie Bodenfruchtbarkeit erhalten und verbessert werden kann. Vor allem Praxisnähe und der gemeinsame Austausch zeichnen sie aus.

Das Solidaritätsprojekt Bodenallianz
Im Rahmen der Pfaffenhofener Bodenallianz arbeitet die Stadt Pfaffenhofen mit ortsansässigen Landwirtschaftsbetrieben zusammen. Ziel ist es, gesunde und fruchtbare Böden zu fördern. Diese sind unter anderem die Basis für bioregionale Lebensmittel, sauberes Trinkwasser, Artenvielfalt und Klimaschutz. Dabei unterstützt die Stadt die Betriebe durch Bildungs- und Beratungsangebote, Hilfe bei der Vermarktung und fördert einen konstruktiven Austausch zwischen den Höfen.
Die Stadt Pfaffenhofen lädt alle interessierten Landwirtinnen und Landwirte in und um Pfaffenhofen ein, sich der Bodenallianz anzuschließen. Interessierte können sich in der Stadtverwaltung an Veronica Seitz wenden: 08441-78 23 26 oder die Homepage besuchen: pfaffenhofen.de/bodenallianz.

Autor:

Klimaschutz in Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

Hauptplatz 18, 85276 Pfaffenhofen a. d. Ilm
+49 8441 782095
nachhaltigkeit@stadt-pfaffenhofen.de
Webseite von Klimaschutz in Pfaffenhofen
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