Fotografie oder Malerei? Ausstellung [’fo:to] + [’gra’fi:] von Konrad Weinstock-Adorno in der Städtischen Galerie
Die Ausstellung [’fo:to]+[’gra’fi:] von Konrad Weinstock-Adorno ist vom 21. September bis 6. Oktober in der Städtischen Galerie Pfaffenhofen zu sehen. Zur Vernissage am Freitag, 20. September, um 19.30 Uhr sind alle Interessierten herzlich eingeladen.
Ist es nun eher Fotografie oder doch Malerei? Die Unterscheidung fällt oft nicht leicht. Mit seiner Technik, eigene Fotografien in der Nachbearbeitung mit handelsüblichen Dispersionsfarben zu verfremden, lässt Konrad Weinstock-Adorno den Betrachter meist überrascht zurück. Bei manchen Bildern kann man die ursprüngliche Fotografie noch hinter den satt aufgetragenen Farben erahnen, bei anderen Werken gehen Foto und Farbauftrag eine so enge Symbiose ein, dass man eine solche Unterscheidung nicht mehr treffen kann.
Während heute Bildbearbeitungsprogramme über Filterfunktionen vielfältige Verfremdung am Computer zulassen, arbeitet Weinstock-Adorno hier noch handwerklich mit dem Pinsel. Kontraste werden durch Übermalen hervorgehoben, störende Elemente auf dem ursprünglichen Foto werden überpinselt, Farben verändert. Absicht des Künstlers ist es, mittels dieser Techniken einen impressionistischen Bildeindruck zu schaffen.
Dabei sind seine Motive vielfältig. Es gibt Straßenszenen, etwa aus New York, Menschen in geschlossenen Räumen, Stadtansichten und Landschaften mit weitem Horizont, daneben Stillleben, Blumenbilder, Miniaturen. Eine Bildergruppe widmet sich dem Thema Brücken, in einer anderen Serie geht es um Boote, die träge im Wasser schaukeln. Mit den Bildern zum Thema Tauromaquia zeigt Weinstock-Adorno den heute relativ selten gesehenen Stierkampf zu Pferde (Rejoneo). Man kann die fliegende Bewegung von Pferd und Stier förmlich fühlen.
Gemeinsam ist all diesen Werken, dass bereits bei der fotografischen Aufnahme an die spätere Verfremdung gedacht wurde. Fotos werden deshalb bereits unscharf oder verwackelt aufgenommen, die Belichtung ist oft akzentuiert. In jüngster Zeit experimentierte Weinstock-Adorno mit der so genannten Sandwich-Technik. Zur Steigerung der Expressivität werden zwei Fotos übereinandergelegt oder werden zerschnitten und neu montiert.
In einer weiteren Werkgruppe, den sogenannten Dipticons, stellt Weinstock-Adorno menschliche Körperformen vergleichbaren Rundungen aus der Natur gegenüber. Zu sehen sind dabei weibliche Akte in Konfrontation mit pflanzlichen Formen. Da zeigt sich z. B. erst auf den zweiten Blick, dass es sich bei den beiden Paprikas in Wirklichkeit um zwei nackte weibliche Rücken handelt.
Die Ausstellung in der Städtischen Galerie im Haus der Begegnung am Pfaffenhofener Hauptplatz ist werktags von 9 bis 12 und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie Samstag/Sonntag und am Tag der Deutschen Einheit (3. Oktober) von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Autor:Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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