Neue Anlaufstelle und viele Aktivitäten beim Internationalen Kulturverein
„Sich neu verstehen lernen“: Unter dieses Motto stellt der Internationale Kulturverein Pfaffenhofen seine Interkulturellen und Interreligiösen Tage 2016. Dabei wird es diesmal keine geballte Veranstaltungsreihe über wenige Wochen geben, sondern die Termine werden übers Jahr verteilt – allerdings mit einem Schwerpunkt in der Zeit zwischen Ostern und Pfingsten.
Neben einem Ausblick auf das interkulturelle Programm des nächsten Jahres standen jetzt eine Reihe weiterer Themen auf der Tagesordnung der Mitgliederversammlung (siehe auch gesonderten Bericht über die Asylarbeit). Neben der Ländergruppe Asien, dem albanisch-deutschen Kulturverein Sali Çekaj und dem türkisch-islamischen Verein DiTiB gehört jetzt auch eine arabische Ländergruppe dem Verein an. Wie Wafaa Abou Baker erläuterte, haben sich hier die Gruppen Al Salam und A Sayel zusammengetan, in denen Frauen aus verschiedenen arabischen Ländern Brücken zwischen Migranten und Einheimischen bauen möchten. In nächster Zeit wollen die Araberinnen Kontakt zu bestehenden Frauengruppen in Pfaffenhofen aufnehmen, um sich kennenzulernen und vielleicht 2016 einen gemeinsamen internationalen Frauenbegegnungsabend zu veranstalten.
Kunst aus Afrika wird im kommenden Frühjahr im Mittelpunkt der nächsten Ausstellung in der Reihe „Die Kunst deines Nachbarn“ stehen, die wieder von der in Hettenshausen lebenden französischen Künstlerin Carine Raskin-Sander kuratiert wird. Wer dazu etwas beisteuern oder Kontakte knüpfen kann, sollte sich möglichst bald melden.
Wie der Vorsitzende Sepp Steinbüchler erläuterte, wurde der Arbeitskreis Bildung im Internationalen Kulturverein jetzt um das Tätigkeitsfeld Eine-Welt-Arbeit erweitert. Und der AK Christlich-Islamischer Dialog hat vor kurzem einen neuen Gesprächskreis gegründet, in dem weitere Interessierte jederzeit willkommen sind.
Um den Mitgliedern des Vereins, Migranten und Asylbewerbern eine Anlaufstelle bieten zu können, hat der Kulturverein einen Raum im früheren BRK-Haus an der Rot-Kreuz-Straße gemietet. Hier sollen künftig regelmäßige Sprechstunden für Gespräche, Beratungen usw. angeboten werden.
Die Stadt Pfaffenhofen unterstützt die Arbeit des Internationalen Kulturvereins und seines AK Asyl mit jährlichen Zuschüssen. Eine Erhöhung dieser Förderung hat der Verein jetzt beantragt und darüber entscheidet der Stadtrat in seiner Sitzung am 19. November. „Die Stadt kann eigentlich nichts anderes tun, als dem Verein helfend unter die Arme zu greifen“, meinte Reinhard Haiplik, der Integrationsreferent des Stadtrats, während der Mitgliederversammlung. Ein erster Schritt sei dabei die Schaffung einer Integrations-Fachstelle, die die Stadt vor kurzem ausgeschrieben habe, und der zweite Schritt müsse der höhere Zuschuss sein.
Einen Überblick über die Arbeit der Volkshochschule in Sachen Integration gab vhs-Leiter Peter Sauer. Den Schwerpunkt bildet hier der Deutschunterricht und dieser Bereich ist mittlerweile so weit angewachsen, dass die vhs an ihre Kapazitätsgrenze stößt. „Wir brauchen 2016 mehr Dozenten und mehr Räume“, erklärte Sauer, denn die Nachfrage nach Sprach- und Integrationskursen ist deutlich gestiegen. „Dabei stellen wir fest, dass die dezentral untergebrachten Flüchtlinge sehr viel motivierter sind Deutsch zu lernen als die in den großen Unterkünften und Kasernen“, erläuterte der vhs-Leiter.
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