Stadtwerbung und Markenzeichen Pfaffenhofens vor einem halben Jahrhundert
Vielfältige Werbekampagnen der Stadt Pfaffenhofen a.d.Ilm seit 1950
Nach den erfolgreichen Gewerbeschauen der Jahre 1886 und 1921 gingen seit den 1930er Jahren seitens der Stadt Pfaffenhofen Initiativen aus, erstmals mittels Publikationen sowohl die lebendige Geschäftswelt und ihre Leistungen als auch die kulturellen Reize der Stadt publik zu machen. Insbesondere der wirtschaftliche Aufschwung ab Mitte der 1950er Jahre brachte eine Hochzeit der Herstellung von Publikationen und Werbeträgern, die Wirtschaft und Kulturangebot der Stadt vorstellten.
Erste Werbeslogans 1934
Im Jahr 1934 verstärkte die Stadtverwaltung die Bemühungen, Pfaffenhofen a.d.Ilm überregional bekannt zu machen. Den Auftakt bildeten ein erster illustrierter Stadtprospekt, der die kulturellen Vorzüge von Stadt und Umland sowie Firmenanzeigen umfasste, und ein umfangreicher Bericht in der Zeitschrift "Der Bayerische Bierbrauer". Themen darin waren "Pfaffenhofen als Verkehrsknotenpunkt der Hallertau" und das Gewerbe- und Brauereiwesen. Mit diesen beiden Schriften wurden die Leistungen der Stadt und der dort ansässigen Firmen sowie Übernachtungsmöglichkeiten erstmals nach außen getragen.
Neben Werbewochen für das heimische Handwerk bildete der Autobahnbau der Jahre 1937 bis 1939 einen weiteren Baustein, Pfaffenhofen als Wirtschaftsstandort und Naherholungsort zu platzieren. Das damals propagierte "Autowandern", das letztlich nur wenigen möglich war, sollte die Schönheit des Landes für alle erreichbar machen. Bewohner der Großstädte München, Ingolstadt oder Nürnberg konnten jetzt schneller eine Landpartie in viele ländliche Räume unternehmen. Übernachtungsmöglichkeiten in Kleinstädten wie Pfaffenhofen sollten den Fremdenverkehr und die regionale Wirtschaft fördern.
Aufbruchsstimmung und Wirtschaftswunder
Nach dem Zweiten Weltkrieg (1939-1945) und der vorrangigen Überwindung der Wohnungsnot und der Versorgungsengpässe setzten ab 1950 erste Werbeinitiativen der Stadt ein. Dabei legten die Verantwortlichen auf die Präsentation der Besonderheiten Pfaffehofens und des Umlands sowie die Nennung wichtiger Kontaktadressen besonders wert. Die Massenmotorisierung setzte ein und Pfaffenhofen sollte als reizvoller Übernachtungsort für Automobil- und Wohnwagenreisende vermarktet werden. Mehrere Stadtprospekte und Ansichtskarten vermittelten Auswärtigen wie Einheimischen wichtige Stadtinformationen und Anlaufstellen.
Stadtpläne, Prospekte und eine Reklamemarke werben für das "Tor zur Hallertau"
Der erste Stadtplan aus dem Jahr 1954 mit Firmenanzeigen enthielt unter dem Titel "Der Herzschlag der Stadt" gewerbliche Adressen und eine Liste der Behörden und städtischen Dienststellen.
Die 1958 und 1960 erschienenen Stadtprospekte dagegen zielten bereits auf durchreisende Besucher und Campinggäste ab und zeigten in Bildern die touristischen und historischen Reize Pfaffenhofens und der Umgebung. "Als Tor zur Hallertau" bezeichnet, bildete Pfaffenhofen in den 1950e Jahren den Dreh- und Angelpunkt der Region. Eine Reklamemarke, die sich am offiziellen Stadtwappen orientierte und die dem aktuellen Markenauftritt sehr ähnlich ist, trug den Namen Pfaffenhofens hinaus in die zunehmend überregional denkende (Geschäfts-)Welt.
Autor:Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen |
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