Yxalag bringt ein Stück Balkan in den Pfaffenhofener Rathaussaal

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Osteuropäische Klänge tönten am vergangenen Samstag aus dem Festsaal des Pfaffenhofener Rathauses. Vor ausverkauftem Haus präsentierten die Musiker von Yxalag bekannte Klezmermelodien wie auch ausgefeilte Eigenkompositionen.

Sieben Musiker, die sich vor Jahren beim Studium in Lübeck kennenlernten, eint eine Leidenschaft: Klezmermusik. Sie gründeten die Band Yxalag und verschrieben sich seitdem der ursprünglich traditionellen Fest- und Hochzeitsmusik der osteuropäischen Juden. Zu ihrem Konzert in Pfaffenhofen reisten sie allerdings nur zu sechst an, da Nele Schmidt, Geigerin und Bratschistin des Ensembles, kurz zuvor Mutter geworden war.

Die Zusammensetzung der Band ist für diese Stilrichtung eher ungewöhnlich, aber äußerst ausgewogen. Zwei klagende Geigen, eine feinfühlige Posaune und eine weinende Klarinette wurden malerisch unterlegt vom Klang der Gitarre und des Kontrabasses. Gesungen wurde stets in Originalsprache des Stückes wie etwa serbisch oder jiddisch. Mit ihrem fesselnden Klang schafften die Musiker es, Pfaffenhofen für zwei Stunden nach Osteuropa zu verlagern.
In ihrem Programm wechselten sie problemlos zwischen heiter-fröhlichen Polkas, rhythmisch ausgefallenen Stücken im 18/16-Takt und melancholisch-traurigen Liedern hin und her. Als die Musiker beispielsweise die Melodie von „Dona Dona“ anstimmten, wurde es totenstill im Festsaal. Die wehmütige Geschichte dieses Musicalsongs von Sholom Secunda, einem jüdischen Komponisten, der vor allem durch sein Stück „Bei mir bist du scheen“ bekannt ist, ging allen Zuhörern ans Herz – spätestens als die ganze Band mit geschlossenen Augen, stellenweise vierstimmig, zu singen anfingen.

Bei der Eigenkomposition des Klarinettisten Jakob Lakner hingegen hätte man durchaus auch ein Tänzchen wagen können. Der Titel lässt bereits erahnen, mit welcher Volksmusik Lakner die Klezmerklänge hierbei kombinierte: „Tanz im Brauhaus“. Ein Mix aus ländlichem Kuhglockengeläute, bayerischen Jodlern und Balkanklängen. Ein gewagter Spagat, der jedoch so gut harmoniert, dass man meinen könnte, Bayern sei gar nicht so weit entfernt vom Balkan.

Rund zwei Wochen vor ihrem Auftritt in Pfaffenhofen waren Yxalag im Studio um ihre neue CD aufzunehmen, die in diesem Sommer auf den Markt kommen wird. Unter anderem findet man darauf eine Bearbeitung von Harry Kandels Stück „Eine Nacht im Garten Eden“, das sie erstmals in Pfaffenhofen live auf einer Bühne aufführten.

Nach kurzweiligen zwei Stunden und einer lautstark geforderten zweiten Zugabe klang das Konzert mit leisen Gesängen zu Shalom Chaverim aus, bei der das ganze Publikum mitsummte.

Die Saison der Pfaffenhofener Winterbühne 2018 endete mit diesem Konzert. Alle Kulturinteressierten können sich jedoch bereits auf die Sommerveranstaltungen der diesjährigen Pfaffenhofener Paradiesspiele freuen, die am 8. Juni beginnen. Infos hierzu gibt es ab Mitte April unter www.pfaffenhofen.de/paradiesspiele oder www.facebook.com/pfaffenhofener.paradiesspiele.

Autor:

Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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