#FuturePAF: Revolutionäre Ideen beim 1. Pfaffenhofener Thinkathon
Schäch-Fanny 2.0., CO2-Uhr, Open-Data, Mobilitäts-Game: Erster Pfaffenhofener Thinkathon liefert revolutionäre Ideen.
Der erste Pfaffenhofener Thinkathon vergangenes Wochenende im Echtland CoWorking war ein voller Erfolg und lieferte teils "revolutionäre" Ideen, so berichten es die Veranstalter Echtland-Coworking, Open Project, Bürgernetzverein und dem Jugendparlament Pfaffenhofen heute in einer Pressemitteilung. Unter dem Motto "Future PAF - für ein zukunftsfähiges Pfaffenhofen", haben sie die hellsten Köpfe und Erfinder der Region eingeladen: “Maker, Thinker, Hacker, Gamer, Erfinder - sie kamen in Scharen. Schon vor Samstag war das Teilnehmerlimit überschritten”, so die Organisatoren.
Rund vierzig Teilnehmer*innen und Expert*innen beschäftigten sich beim Workshops-Format FuturPAF Thinkathon, (eine Wortschöpfung aus "Denken" und "Marathon") in fünf Teams, gemeinsam mit Experten ein ganzes Wochende mit nachhaltigen Strategien und zukunftsweisenden Konzepten zu den Themen “Next Move - neue Mobilität”, “Energie-Revolution” und “Leben & Arbeiten in Pfaffenhofen”.
Die Herausforderungen und Aufgabenstellungen wurden am Samstag zu beginn von den sogenannten Challenge Hosts (Aufgabengeber), den Stadtwerke Pfaffenhofen, dem Energie- und Solarverein, der Bürgerenergiegenossenschaft und der Wirtschaft- und Service Gesellschaft Pfaffenhofen grob vorgestellt. Nach einer Ideensammlung entschieden die Teams sich dann sechs konkreten Projektthemen zu widmen.
Eine Besonderheit des Teamevents erläuterte Manuel Hummler gleich am Anfang:
“Anstatt Geldpreise bekommen die besten Konzepte, Ansätze, Strategien oder Prototypen bei uns einen Projektpaten der mit eigenem Budget das Projekt gemeinsam mit den Teilnehmern umsetzen und weiterentwickelt. So kommen die Ergebnisse auch wirklich zum Einsatz. Die Rechte bleiben selbstverständlich bei den Teams”.
Ideen, die Pfaffenhofen verändern können
Nach einem durchgearbeiteten Wochenende präsentierten am Sonntag Abend die Teams ihre Workshop-Ergebnisse. Auch Bürgermeister Thomas Herker hatte sich inzwischen unter die Zuhörer gemischt.
Markus Käser, Inhaber von Echtland CoWorking und Mitveranstalter sowie Moderator des Workshop-Wochenendes zeigte sich begeistert: “So sieht die Innovationsschmiede der Zukunft aus. Diese Ideen könnten Pfaffenhofen nachhaltig verändern”.
Challenge 1 #Leben & Arbeiten
Mit Schäch-Fanny 2.0 gegen das Ladensterben
Eine Gruppe beschäftigte sich mit den Herausforderungen des stationären Einzelhandels und Möglichkeiten zur Belebung der Innenstadt. Mit besonderen Angeboten und Gemeinschaftslösungen will das Team dem lokalen Laden- bzw Händlersterben begegnen.
Herausgekommen ist, so die Einschätzung der Veranstalter, eine kleine Revolution des Einzelhandels in Pfaffenhofen. Ein “Co-Selling-Workshop-Laden”, also ein Gemeinschaftsladen, in welchem sich mehrere Händler und Hersteller eine Ladenfläche teilen und so nicht nur Kosten sparen, sondern auch mehr Kunden gewinnen könnten. Auch ein vielsagender Name wurde gleich mit einer Webseite präsentiert: “SchächFanny - ois beinand”. Im geplanten Gemeinschaftsladen soll ein breites und vor allem ausgefallenes Angebot auf die Besucher warten. Und um auch das Thema Subkultur noch weiter voranzutreiben, sollen zudem Workshops zu verschiedenen Fertigkeiten stattfinden. Matthias Scholz von der Wirtschafts- und Servicegesellschaft bedankte sich beim Team für die kreative Idee und versprach das Konzept nun zunächst in größerem Rahmen zu kommunizieren um für weitere Mitstreiter werben.
Überblick in Echtzeit - Open-Data-Portal für Pfaffenhofen
Ein weiteres Team beschäftigte sich mit dem Nutzen den offene Daten für Pfaffenhofen erzeugen können. Ziel soll ein Open Data Portal der Stadt Pfaffenhofen sein, auf dem offene Daten aus verschiedenen Themenbereichen der Verwaltung in maschinenlesbarer Form, wie zum Beispiel aktuelle Bevölkerungsstatistiken, Wahlergebnisse oder auch die Bierpreise auf dem Volksfest zur Verfügung gestellt werden. Zudem sollen Live-Daten, wie Verkehrsströme oder Parkplatzverfügbarkeiten und Busbewegungen eingespeist werden. Die Teilnehmer schlugen zunächst vor eine Infoveranstaltung für die “Dateneigentümer” wie beispielsweise die Stadtverwaltung zu veranstalten, um für die Idee zu werben. Marco Hirsch von exentra Software sah ein großes Potential für die Entwicklung von nichtkommerziellen Applikationen und wird das Projekt zukünftig begleiten. Eine Infoveranstaltung für Stadträte und Verwaltung will er, so die Veranstalter, demnächst gemeinsam mit den Teilnehmern starten.
Challenge 2 #Energie-Revolution
Echtzeit-Energie-Säule mit CO2-Uhr und
Schwarm-Stromspeicher in den Wohnvierteln
Die Energie-Revolutions-Gruppe machte sich auf die Suche nach einer Lösung um den Fortschritt und die Bemühungen der Energiewende und CO2-Reduzierung für alle transparenter und sichtbarer zu machen. Herausgekommen ist das Konzept einer öffentlichen “Echtzeit-Energie- und CO2-Anzeige” auf welcher alle Bürger sehen können wieviel Strom beispielsweise aktuell in Pfaffenhofen sauber erzeugt wird, wie hoch die CO2-Emissionen pro Kopf für Strom, Wärme und Mobilität aktuell sind und wie viel Geld für Energie-Importe dadurch ins Ausland fließt und demnach hier vor Ort bleiben könnte. Zudem soll gemeinsam mit den Stadtwerken ein Schwarm-Speicher-Konzept zur Abfederung von Lastspitzen im Stromnetz aufgelegt werden. Sebastian Brandmayr von den Stadtwerken Pfaffenhofen zeigte sich hoffnungsvoll, dass beide Konzepte weitergeführt werden können. Die Energie-Säule, so waren sich die Experten und Hosts Dr. Sebastian Brandmayr von den Stadtwerken, Dr. Helmut Muthig und Andreas Herschmann vom Energie- und Solarverein und der Bürgerenergiegenossenschaft einig, könnte sogar relativ schnell im Rahmen des aktuell laufenden EU-Projekts ENCODESIGN umgesetzt werden.
Challenge 3 #Next Move - Neue Mobilität
Gamification Mobility - Spielerisch zu nachhaltiger Mobilität
Im Bereich “Neue Mobilität” präsentierten die Teilnehmer die Gruppe die Idee einer Belohnungs-App für ökologisches und nachhaltiges Mobilitätsverhaltens. Das Team zeigte auf, wie durch den intelligenten Einsatz von „spielerischen“ Mitteln nachhaltiges Mobilitätsverhalten gefördert und die Akzeptanz für neue Mobilität erhöht werden könnte. Durch eine Art Wettbewerb aller Pfaffenhofener Verkehrsteilnehmer soll, so die Gruppe, beispielsweise der Energie- bzw. Spritverbrauch gesenkt werden oder es wäre denkbar, dass man für das Fahren und für das Mitnehmen von Menschen sowie für sinnvolle Handlungen im Sinne der Nachhaltigkeit einen Team-Bonus, Freikilometer oder Freiminuten zum weiteren Fahren bekommt. Stefan Eisenmann, Vorstand des Stadtwerkes Pfaffenhofen zeigte sich begeistert von den Ergebnissen und will das Projekt im Rahmen der Mobilitätsstrategie des Stadtwerkes weiterverfolgen. “Ich bin begeistert von den Ergebnissen und von der Veranstaltung - das Netzwerken war einfach super! Die Voraussetzung für Gamification ist allerdings eine Mobilitäts-App, die alle Verkehrsarten integriert. Deshalb machen wir uns nun zunächst mit den Teilnehmern auf die Suche nach einer geeigneten Lösung”, so Stefan Eisenmann.
#FuturePAF - Neues, einzigartiges Netzwerk
“Quasi als Nebeneffekt entwickelte sich zudem ein einzigartiges Netzwerk lokaler Akteure welches sich auch zukünftig gemeinsam zukunftsorientierten Ansätze für den Nachhaltigkeitswandel von Pfaffenhofen widem wird. Das Jugendparlament wird weiter unterstützen”, freute sich Maria Cabras, Vorsitzende des Jugendparlamentes Pfaffenhofen über den Erfolg des ersten Thinkathon.
Thinkathon Nummer zwei bereits in Planung
Der nächste Thinkathon, sei bereits für Ende Januar, Anfang Februar in Planung. Dann soll es unter anderem um Tiny-Living, Open-Data-Apps und Gaming gehen. "Mit dem Thinkathon haben wir ein innovatives Design-Thinking Format ins Leben gerufen, das wir auch in Zukunft weiter betreiben wollen," so Jakob Löw, Vorsitzender des Bürgernetzverein Pfaffenhofen. Infos und Anmeldung unter www.future-paf.de
Bei Interesse sich an einem der Projekte zu beteiligen kann man sich unter kontakt@future-paf.de an die Organisatoren und Netzwerkpartner wenden.
Kommentare
Sie möchten kommentieren?
Sie möchten zur Diskussion beitragen? Melden Sie sich an, um Kommentare zu verfassen.