Gegenbesuch in Serbien: Pfaffenhofener Nachhaltigkeits-Delegation war zu Gast in Valjevo
Um die Umgestaltung kommunaler Grünflächen in urbane Lebensräume geht es in der projektbezogenen Nachhaltigkeits-Partnerschaft zwischen Pfaffenhofen und der serbischen Stadt Valjevo. Mit Auftaktveranstaltungen und Pilotmaßnahmen in beiden Städten wurde diese kommunale Nachhaltigkeits-Partnerschaft, die von der Servicestelle Kommunen in der Einen Welt (SKEW) von Engagement Global im Auftrag des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) betreut wird, jetzt praktisch umgesetzt.
Nachdem die Projektverantwortlichen aus Valjevo in der letzten Aprilwoche zu Gast in Pfaffenhofen waren, folgte nun im Mai der Gegenbesuch in Serbien. Unter Leitung von Bürgermeister Thomas Herker nahmen der Stadtrats-Referent für Grünanlagen Manfred „Mensch“ Mayer, Theo Abenstein von der Bayerischen Arbeitsgemeinschaft Demokratischer Kreise e.V als Vertreter der Zivilgesellschaft sowie der Leiter Stadtgrün Mario Dietrich an dem Informationsaustausch teil.
Ihre direkten Ansprechpartner waren während des gesamten Aufenthalts die dortigen Projektverantwortlichen Miroslav Pimic und Aleksandra Tomic, die vor kurzem die vielfältigen Pfaffenhofener Nachhaltigkeits-Aktivitäten kennengelernt hatten. Unter breiter Anteilnahme der Medien und der schulischen Öffentlichkeit gab es eine Auftaktveranstaltung zum Projekt mit einer anschließenden Baumpflanzaktion auf dem Gelände der Grundschule von Valjevo.
Zielrichtung des Projekts ist die Umsetzung speziell des Ziels 15.5 der Agenda 2030: „Umgehende und bedeutende Maßnahmen ergreifen, um die Verschlechterung der natürlichen Lebensräume zu verringern, dem Verlust der biologischen Vielfalt ein Ende zu setzen und bis 2020 die bedrohten Arten zu schützen und ihr Aussterben zu verhindern.“
Die Pfaffenhofener Delegation führte zahlreiche Gespräche mit den politischen Repräsentanten, den Vertretern der Stadtadministration sowie Fachleuten der Gartengestaltung. Zusätzliche Begegnungen gab es – jeweils verbunden mit Ortsterminen – mit externen Fachkräften der Agrarschule und der am Projekt beteiligten Grund- und Musikschule.
Im Mittelpunkt stand dabei die Frage, welchen Beitrag Politik und Fachwelt leisten können, um die Biodiversität im innerstädtischen Raum zu erhalten und weiter zu entwickeln. Auch wenn in Valjevo augenscheinlich der politische Handlungsbedarf stärker auf Wirtschaft und Infrastruktur ausgerichtet ist, war man sich einig, dass die ökologischen Aspekte in der Stadtentwicklung für die Lebensqualität der Bevölkerung mehr Beachtung finden müssen.
Die deutsch-serbische Zusammenarbeit im Rahmen der kommunalen Nachhaltigkeitsziele der Agenda 2030 biete hierfür gute Ansätze, betonte Bürgermeister Herker. Mit den Erkenntnissen aus der Pfaffenhofener Gartenschau und weiteren Grünanlagen-Initiativen könne man den Verantwortlichen in Valjevo wichtige Praxisbeispiele anbieten. Umgekehrt könne man am Beispiel Valjevos lernen, wie man hinsichtlich der Baum- und Grünflächenanpflanzung dort mit den Herausforderungen des Klimawandels zurechtkommt, nachdem in Valjevo schon heute die klimatischen Verhältnisse so sind, wie man sie in der Region Pfaffenhofen in einigen Jahren erwarten muss.
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