Suchtprävention gelingt nicht mit erhobenem Zeigefinger
Aktionswoche Alkohol 2019 – Prop Pfaffenhofen macht mit!
Auch in diesem Jahr nahm die Psychosoziale Beratungsstelle in Pfaffenhofen an der bundesweiten Aktionswoche Alkohol teil, die vom 18. bis 26. Mai 2019 stattfand und bereits zum 7. Mal organisiert wurde. Unter dem Motto „kein Alkohol am Arbeitsplatz“ erstellten die Mitarbeiter_innen der Beratungsstelle eine Wanderausstellung, die ab dem 20.05. fünf Pfaffenhofener Betrieben präsentiert wurde. Durch das hohe Engagement eines Pfaffenhofener Betriebes wurde die Ausstellung sogar verlängert, sodass sie bis zum 27.05. zu sehen war.
Ein Blickfang waren sie allemal, die vier Riesenwürfel, die bei den Bayernwerken, im Rathaus, der Danuvius-Klinik, bei EADS und bei MAWA aufgebaut wurden und in erster Linie als Informationsplattform dienten. Mit Ausnahme von MAWA, die die Riesenwürfel vier Tage auf die Mitarbeitenden wirken ließen, wurde die Aktion morgens von Prop Mitarbeiter_innen im Eingangsbereich oder der Kantine aufgebaut und abends wieder abgebaut.
Auf den einzelnen Seiten der Würfel waren Zahlen und Fakten, Sprüche sowie Zeichnungen abgebildet, mit dem Ziel das Thema „Alkohol am Arbeitsplatz“ ins Bewusstsein der Angestellten zu rücken. „Dabei war uns wichtig zu informieren, zu sensibilisieren, Gespräche untereinander anzuregen und durch unsere Angebote individuelle Unterstützung anzubieten und das, ohne erhobenen Zeigefinger“, erklärt Psychologin Ute Floet die Idee dahinter. „Viele kennen das Risiko, die Konsequenzen sind ebenfalls recht schnell spürbar. Den entscheidenden Impuls setzen, vielleicht doch Hilfe in Anspruch zu nehmen, darum geht es uns hier.“
Etwa 5 Prozent der Arbeitnehmer und bis zu 10 Prozent der Führungskräfte trinken übermäßig Alkohol. Dadurch kommt es nicht nur zu höheren Fehlzeiten und zur Beeinträchtigung der Arbeitsleitung, sondern auch zu erhöhter Unfallgefahr. Schätzungen zufolge werden mindestens 20 bis 25 Prozent aller Arbeitsunfälle durch Alkoholgenuss verursacht oder beeinflusst. „Unternehmen haben ein Eigeninteresse an gesunden und leistungsfähigen Mitarbeiter_innen und einem positiven Betriebsklima“, so Floet. Suchtprävention am Arbeitsplatz, wie sie auch die Prop Beratungsstelle anbietet, ist daher ein wichtiger Interventionsansatz. Nicht immer muss das gleich mit großem Aufwand verbunden sein. Dass betriebliche Suchtprävention auch mit wenigen Ressourcen erfolgreich sein kann, beweist die Aktion der Prop Beratungsstelle.
Die Resonanz der teilgenommen Betrieben war durchweg positiv, auch weil die Aktion so unkompliziert und doch so effektiv war.
Wer sich für das Angebot interessiert, kann sich unter der, Tel. 08441/ 89060 an die Beratungsstelle Pfaffenhofen, wenden. Die Beratung ist kostenlos und unverbindlich. Weitere Infos unter www.prop-ev.de/pfaffenhofen.
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