Aus Solidarität mit den Landkreisgemeinden: Stadt Pfaffenhofen erwägt Beteiligung am LEADER-Programm

Aktuell wird durch den Landkreis Pfaffenhofen a. d. Ilm die landkreisweite Bewerbung um das Europäische Förderprogramm „LEADER“ (Liaison entre actions de développement de l’économie rurale) für die Jahre 2014 bis 2020 betrieben.
Die Aufnahme als LEADER-Region soll der Entwicklung des ländlichen Raumes dienen; als Ziel der Förderung gilt es, „plausible regionale und lokale Konzepte für Lebensqualität, Anziehungs- und Wirtschaftskraft insbesondere im Blick auf Dörfer, Infrastruktur und Innovation in ländlich geprägten Räumen“ zu unterstützen. Eine Umsetzung unter Beteiligung der Bevölkerung wird besonders hervorgehoben.
Für jedes ausgewählte Fördergebiet, das mindestens 60.000 Einwohner umfassen muss, steht voraussichtlich eine Gesamtsumme von etwa einer Million Euro verteilt auf sieben Jahre zur Verfügung. Gefördert werden Projekte mit zuwendungsfähigen Kosten zwischen 5.000 € und maximal 300.000 €. Damit LEADER aber überhaupt aktiv werden kann, muss vor Ort eine Lokale Arbeitsgruppe (LAG) ähnlich einem eingetragenen Verein gegründet werden, die dann eine „Lokale Entwicklungsstrategie“ erarbeitet. Erst nach einem aufwendigen mehrstufigen Auswahlverfahren stehen über das LAG-Management die geförderten Projekte fest.
Für die notwendige Finanzausstattung bis 2020 (PR-Ausgaben, Geschäftsführung, Veranstaltungen, Entwicklungskonzept) sind jährlich 118.000 € veranschlagt, also etwa 1 € pro Landkreiseinwohner, wobei 50 % vom Landkreis und 50 % aus den Gemeinden finanziert werden soll. Der Anteil Pfaffenhofens mit seinen rund 24.000 Einwohnern fiele entsprechend hoch aus.
Für die Kreisstadt Pfaffenhofen a. d. Ilm ist das LEADER-Programm mit seinem besonderen Augenmerk auf ländlich geprägte Räume aus mehreren Sachgründen jedoch nur von untergeordneter Bedeutung:
Die Stadt verfügt zum einen mit ihrem Klimaschutzkonzept und dem umfangreichen Integrierten Stadtentwicklungskonzept (ISEK) bereits seit längerer Zeit über strukturierte Planungen als verbindliche Richtlinien für konkrete Maßnahmen. Beide Konzepte wurden unter umfangreicher Bürgerbeteiligung erarbeitet.
Für das Großprojekt der Pfaffenhofener Gartenschau 2017 bildet wiederum das sogenannte „EFRE“-Programm die maßgebliche staatliche Förderung. Seit Herbst 2013 betreibt die Stadtverwaltung hierzu – im Verbund mit vier Umlandgemeinden – erfolgreich die Aufnahme in dieses Programm, das den Teilnehmern ungleich höhere Fördersummen bietet. Dazu verursacht „EFRE“ anders als „LEADER“ einen deutlich geringeren organisatorischen Aufwand, so dass auch kein vergleichbarer Kostenaufwand entsteht. Darüber hinaus ist die EFRE-Zielsetzung einer nachhaltigen Stadt-Umland-Entwicklung sehr viel besser auf die für und um Pfaffenhofen geplanten Maßnahmen zugeschnitten.
Auch wenn sachliche Gründe keine Beteiligung am LEADER-Projekt des Kreises erfordern und trotz der dadurch für den Stadthaushalt entstehenden einwohnerbezogenen Kosten, wird sich die Kreisstadt Pfaffenhofen gleichwohl aus Solidaritätserwägungen mit den übrigen 18 Landkreisgemeinden voraussichtlich für eine Teilnahme am LEADER-Projekt 2014 – 2020 entscheiden. Ein entsprechender Beschlussvorschlag ist auf Vorschlag von erstem Bürgermeister Herker für die Stadtratssitzung am 31. Juli vorbereitet.

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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