Bronzenes Stadtrelief für den Hauptplatz

Sie waren sehr angetan vom neuen Stadtrelief (von links):  Bildhauer Roland Sailer, Stadtarchivar Andreas Sauer, der ehemalige Stadtbaumeister Walter Karl, der amtierende Rotarier-Präsident Wolfgang Köllen und Bürgermeister Thomas Herker.
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  • Sie waren sehr angetan vom neuen Stadtrelief (von links): Bildhauer Roland Sailer, Stadtarchivar Andreas Sauer, der ehemalige Stadtbaumeister Walter Karl, der amtierende Rotarier-Präsident Wolfgang Köllen und Bürgermeister Thomas Herker.
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Ein bronzenes Stadtrelief, das die Stadt Pfaffenhofen im Jahr 1920 modellhaft darstellt, wird am Donnerstag neben dem Marienbrunnen auf dem Hauptplatz aufgestellt. Zur Enthüllung um 15 Uhr sind alle Interessierten eingeladen.

Der Pfaffenhofener Bildhauer und Architekt Roland Sailer hat das etwa 90 mal 145 Zentimeter große Relief im Maßstab 1:500 in einem aufwändigen Verfahren gefertigt. Seit dem Jahresanfang hat er rund 900 Stunden daran gearbeitet und der Aufwand hat sich absolut gelohnt. Ein derart detailgetreu und liebevoll gestaltetes Relief findet man wohl in kaum einer anderen Stadt.

Das Modell lädt dazu ein, die Pfaffenhofener Altstadt nicht nur zu betrachten, sondern auch zu ertasten und so im wahrsten Sinne des Wortes zu begreifen. Und daran werden nicht zuletzt auch sehbehinderte und blinde Menschen Freude haben.

Ermöglicht wurde das Stadtmodell durch den Rotary-Club Pfaffenhofen, dessen Präsident des Jahres 2012, Michael Schlabs, eine Anregung der Gäste- und Tourismus-Initiative aufgriff. Die Rotarier stellten den Erlös der Weihnachtstombola 2012 für das Relief zur Verfügung und stockten den Betrag noch mit privaten Spenden auf insgesamt 25 000 Euro auf, sodass sie den Löwenanteil der Kosten übernahmen.

„Das ist eine sympathische Visitenkarte für die Stadt“, meinte Michael Schlabs und erläuterte, dass das Stadtmodell sowohl für Pfaffenhofen-Besucher als auch für Einheimische und nicht zuletzt für Schulklassen einen interessanten Überblick bietet, da es die geschichtsträchtigen und markanten Gebäude zeigt, aber auch die Veränderungen und Entwicklungen der vergangenen 90 Jahre bewusst macht. Auch bei den regelmäßig stattfindenden Stadtführungen wird das Relief künftig eine wichtige Rolle spielen. „Die Pfaffenhofener Bürger haben das Projekt durch den Kauf von Losen unterstützt“, fügte Schlabs hinzu und freute sich auch darüber, dass kein auswärtiger Künstler das Relief geschaffen hat, sondern ein Pfaffenhofener Bildhauer sich an diese Arbeit herangetraut hat.

Dass Roland Sailer diese Aufgabe mit Bravour gemeistert hat, bestätigten ihm alle Beteiligten jetzt bei einem Besuch in seinem Atelier im Gebäude der Pfaffenhofener Künstlerwerkstatt. Bürgermeister Thomas Herker zeigte sich sehr angetan von dem Relief und der amtierende Rotary-Präsident Wolfgang Köllen fand es ebenfalls „außerordentlich gelungen“. Der ehemalige Stadtbaumeister Walter Karl, der das „Projekt Stadtrelief“ für die Stadtverwaltung weiterhin betreut, bezeichnete es als „phantastische Idee, weil es den Stadtkern räumlich vermittelt“.

Anhand eines historischen Stadtplans und zahlreicher alter Fotos, die Stadtarchivar Andreas Sauer zur Verfügung gestellt hatte, modellierte Roland Sailer die einzelnen Gebäude zunächst in Ton, machte Abdrücke in Wachs und Abgüsse in Silikon sowie wiederum einen Wachsabguss. Der letzte Arbeitsgang lag dann schließlich in den erfahrenen Händen einer Gießerei aus Straubing, die bereits die Stadtmodelle von Ingolstadt und Hamburg gefertigt hatte. Hier wurde das Pfaffenhofener Relief in einem Guss in Bronze gegossen und auch gleich gegen eine weitere Patinierung geschützt, damit die bronzenen Gebäudeminiaturen langfristig ihre Farbe behalten und nicht zu dunkel werden.

Den Unterbau für das Stadtmodell hat eine Pfaffenhofener Schlosserei aus senkrechten Stahlplatten gefertigt. Auf dieses Gestell wird das Relief am Donnerstag montiert und nachmittags um 15 Uhr enthüllt. Dann können alle Interessierten das Relief in Augenschein nehmen und die einzelnen Gebäude nicht nur betrachten, sondern auch „begreifen“.

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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