MIT VIDEO!
Was bleibt, was geht, was kommt 2021/2022
Wir bringen in diesen Tagen das zweite Coronajahr hinter uns. Von Normalität und einem gewohnten Alltag sind wir noch weit entfernt. Die Pandemie und die mit ihr verbundenen häufig wechselnden Schutzmaßnahmen haben auch in vielen Bereichen unserer Stadt Auswirkungen und werden sie weiter haben. Das PAFundDU-Bürgermagazin blickt traditionell in der ersten Ausgabe des Jahres nach vorne, was uns 2022 erwartet. Wir geben aber auch einen Überblick über das zu Ende gehende 2021 und über dessen Höhepunkte, wie die Eröffnung des neuen Gerolsbads im September.
Bürgermeister Thomas Herker im Videorück- und Ausblick
Krise Klimawandel
Eine der wichtigsten Herausforderungen des kommenden Jahres und der Zukunft ist der Klimawandel. Hier ist neben weltweiten Bemühungen auch jede einzelne Stadt und Gemeinde, jeder einzelne Mensch gefragt. Bereits eine Erderwärmung von mehr als zwei Grad hätte für das Leben auf dem gesamten Globus kaum absehbare Auswirkungen. So droht dann eine Lebensmittelknappheit und der Aufenthalt im Freien kann im Sommer tödlich sein. Ab drei Grad globaler Erwärmung ist der Teufelskreis der Erhitzung nicht mehr aufzuhalten und es drohen Hungersnöte und Dürren mit Kriegen um die Ressourcen. Nur wenn alle an einem Strang ziehen, lässt sich dieser Trend bremsen. Für Pfaffenhofen ist dies der Auftrag im Rahmen der kommunalen Möglichkeiten, die sieben zentralen Strategien des Klimaplans 2030 umzusetzen, mit denen die Stadt dem Klimawandel begegnet. Das betrifft die Versorgung mit klimaneutraler Energie, die energetische Sanierung und den klimaneutralen Neubau von Gebäuden, emissionsarme Mobilität und die allgemeine Haltung Klimaschutz als Gemeinschaftsaufgabe zu sehen sowie die Verwaltung bis 2030 klimaneutral zu machen. Zusätzlich gilt es, die Stadt an die unaufhaltsamen Auswirkungen des Klimawandels anzupassen. Einen Überblick über die Initiativen und Maßnahmen der Stadt sowie von privaten Trägern und Vereinen oder Verbänden gab der Klimaschutz- und Nachhaltigkeitstag im Sommer 2021. Zu diesem Anlass wurde auch der städtische Klimaschutzpreis verliehen.
Vieles neu beim Stadtbus
Auch Busbenutzer leisten einen Beitrag zum Klimaschutz, indem sie auf ihr Auto verzichten. Die Pfaffenhofener Stadtbusse verkehren ab dem kommenden Jahr in noch engerem Takt, neuerdings auch samstags und sonntags und abgestimmt auf den Fahrplan der Deutschen Bahn. Das Stadtgebiet wird von drei Stadtbus- und Expresslinien erschlossen, die bis zu drei Mal die Stunde verkehren. Die Expressbusse können per App, Online oder per Telefon gebucht werden. Alle Fahrgäste fahren überall kostenlos. (s. Seite 8/9)
Solider Haushalt trotz Corona
Die Coronapandemie hat erneut auch den städtischen Haushalt beeinflusst: Mit knapp 200.000 Euro schlugen zusätzliche Coronaschutzmaßnahmen zu Buche, um rund 250.000 Euro stieg das Defizit des Freibads, das die Zahl der Badegäste beschränken musste. Kostenersparnis ergab sich durch den Ausfall diverser Veranstaltungen; rund 170.000 Euro staatliche Zuwendungen gab es für den Corona-Schutz. Die Steuereinnahmen sind im Vergleich zu 2020 zwar wieder gestiegen, liegen jedoch noch unter dem Niveau von vor der Pandemie. Im kommenden Haushaltsjahr ist eine staatliche Kompensation von Mindereinnahmen aus der Gewerbesteuer zu erwarten. Das Haushaltsvolumen der Stadt Pfaffenhofen beläuft sich in diesem Jahr insgesamt auf rund 94 Millionen Euro, davon 60 Mio. im Verwaltungs- und 33,5 Mio. im Vermögenshaushalt. In den nächsten Jahren wird der hohe Anteil des Vermögenshaushalts sinken, da die großen Investitionen, wie das Gerolsbad, das dieses Jahr immerhin noch mit rund 8,5 Mio. zu Buche schlug, dann abgeschlossen sind.
Alles für die Kinder
Die Stadt investiert weiter kräftig in den Ausbau der Kinderbetreuung. 2021 nahmen die beiden neu gebauten Kitas Am Apfebaam in Affalterbach und Am Hopfastadl im Neubaugebiet Pfaffelleiten den Betrieb auf. Neu gebaut wurde auch der kirchliche Kindergarten St. Michael. Im Bau befindet sich die Erweiterung des Pfarrkindergartens Frederick (+25 Plätze) und der Kita Maria Rast (+26 Krippen-, später 52 Hortplätze). Weiter geplant sind der Ausbau der Kita Burzlbaam um eine Waldgruppe (+20 Plätze), der Kita Ecolino (+12 Plätze) sowie der Neubau und die Erweiterung der Kita St. Elisabeth (+14 Plätze). Derzeit gibt es in der Stadt insgesamt 246 Krippenplätze, 939 Kindergartenplätze, 75 Hort- und 80 Tagespflegeplätze.
Schule digital
In den drei städtischen Schulen ist die Digitalisierung weitgehend abgeschlossen. Die Lehrer verfügen über Dienstgeräte und gespendete Laptops, alle Klassenräume sind digitalisiert und z. B. mit White-Boards ausgestattet. In allen Räumen der Schulen gibt es WLAN und Netzwerkinfrastruktur und das städtische Schul-IT-Konzept befindet sich auf den letzten Schritten der Umsetzung.
Raum für Wohnen und Gewerbe
In den beiden Baugebieten Heißmanning – Weingartenfeld und Pfaffelleiten wird bereits fleißig gebaut, in letztgenanntem laufen noch letzte Erschließungsarbeiten und Ausschreibungen für den Verkauf von Parzellen im Einheimischenmodell. In Planung sind die Baugebiete „Am Burgfriedenstein“, das ehemalige BayWa-Areal, das „Habereckerfeld“ in Tegernbach, in Ehrenberg und Uttenhofen sowie das „Bachappener Feld“ in Affalterbach, wo bereits die Erschließung begonnen hat. Die städtische Wohnraumbeschaffungs- und Stadtentwicklungsgesellschaft (WBG) verfügt derzeit über vier eigene Gebäude mit 170 Wohneinheiten. Dazu kommen von der WBG verwaltete Gebäude der Stadt und der Hl. Geist und Gritsch’schen Fundationsstiftung, so dass die WBG aktuell über insgesamt 299 Wohnungen verfügt, das sind 70 mehr als im Jahr 2020. Nach Fertigstellung des Neubaus an der Stettbergstraße mit 24 Wohneinheiten stehen als kommende WBG-Projekte die Errichtung von insgesamt 35 Wohneinheiten an der Ziegelstraße und im Baugebiet Pfaffelleiten an.
Gute Straßen und Wege
Im Straßenbereich hat die Stadt 2021 zahlreiche Sanierungsmaßnahmen abgeschlossen, wie den letzten Bauabschnitt des Auenviertels, die Sulzbacher und die Riegelstraße, die Ortsverbindung von Förnbach nach Uttenhofen und die Ertüchtigung einer Radverbindung von Schweitenkirchen nach Pfaffenhofen. Der Abschluss der Sanierung des Ostviertels steht mit letzten Arbeiten im Frühjahr bevor.
Schwere Zeiten für Kultur
Am stärksten betroffen von der Pandemie war auch 2021 die Kultur. So mussten Veranstaltungen immer wieder verschoben oder abgesagt werden, immer wieder änderten sich die Hygieneregeln. Dennoch gab es 2021 einige Highlights, wie den Kultursommer mit über 40 Veranstaltungen, die zum Teil in Kooperation mit einem privaten Veranstalter durchgeführt wurden, die große Kunstausstellung und Werkschau über den Pfaffenhofener Maler Michael P. Weingartner, das Riesenrad auf dem Hauptplatz oder im Herbst die Pfaffenhofener Lesebühne und der Winterkulturweg. Für 2022 plant die Kulturabteilung der Stadt wieder einige Höhepunkte, wie Gastspiele namhafter Künstler in der KulturAula, einen großen Kultursommer mit Open Air Veranstaltungen am Hauptplatz und im Bürgerpark und hoffentlich endlich wieder ein Volksfest im normalen Rahmen. Das alles, wenn sich die Coronalage hoffentlich bis zum Sommer entspannt.
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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