Biomasse-Heizkraftwerk: Lokale Bietergemeinschaft formiert sich
Zukunftsperspektive für regenerative Wärme- und Stromerzeugung aus und für Pfaffenhofen
Pfaffenhofen a. d. Ilm, 9. Juli 2013. Das Kommunalunternehmen Stadtwerke Pfaffenhofen, der Landkreis und Industriekunden möchten gemeinsam das Biomasse-Heizkraftwerk Pfaffenhofen übernehmen und fortführen. Das Kraftwerk, das Wärme, Strom, Dampf und Kälte aus Holzhackschnitzeln erzeugt, hatte Ende Mai Insolvenz angemeldet. Eine Bietergemeinschaft unter Führung der Stadtwerke hat sich bereits formiert. Derzeit wird eine Entscheidungsvorlage für die mögliche Übernahme vorbereitet.
Neben den Großkunden des Biomasse-Heizkraftwerks, darunter unter anderem die Firma Hipp, ist man auch mit der Bürgerenergiegenossenschaft im Landkreis Pfaffenhofen (BEG) in Gesprächen über eine mögliche Beteiligung von Haushaltskunden. Damit vereint das Bieterkonsortium die überwiegende Mehrheit der Kunden. Zudem wird geprüft, ob die Einbeziehung eines strategischen Investors sinnvoll ist.
"Die Insolvenz zeigt, dass das bisherige Geschäftsmodell nicht erfolgreich war“, erklärt Stefan Eisenmann, kaufmännischer Vorstand der Stadtwerke. „Eine Sanierung ist nur unter Beteiligung und mit dem Vertrauen der Kunden möglich. Die von uns initiierte Bietergemeinschaft schafft dafür die besten Voraussetzungen." Zunächst würden das Fernwärmenetz und die Anlage genauestens untersucht, um die Chancen und Risiken einer Übernahme möglichst gut abschätzen zu können, versichert Eisenmann. „Jeder der Beteiligten ist sich der Verantwortung bewusst, keinesfalls will man sich in ein finanzielles Abenteuer begeben. Das gilt gerade auch für uns als Kommunalunternehmen, das zu 100 Prozent in öffentlicher Hand ist“, so Eisenmann weiter. „Insgesamt würde die lokale und regenerative Wärme- und Stromerzeugung aber natürlich sehr gut zu den Stadtwerken passen."
Das Kommunalunternehmen will auch darüber hinaus Optionen im Energiebereich prüfen: Sollte die Übernahme des Biomasse-Heizkraftwerks durch die lokale Bietergemeinschaft nicht klappen, ist die Fernwärmeversorgung für die Stadtwerke spätestens 2018 wieder ein Thema. Dann läuft der Gestattungsvertrag für das Fernwärmenetz mit der Stadt aus und eine Bewerbung der Stadtwerke als Netzbetreiber wäre möglich. Zudem prüfen die Stadtwerke die Beteiligung an der Konzessionierung des Gasnetzes. „Wir kümmern uns um die Daseinsvorsorge in Pfaffenhofen, regenerative und regionale Energie ist ein wichtiger Teil davon“, macht Eisenmann deutlich.
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