Freiwillig zum Wohle der Stadt
Vier Feuerwehren im Einsatz für die Bürger
„Was, ihr macht das nicht beruflich?“ Diesen Satz dürften die meisten der rund 230 freiwilligen Feuerwehrmänner und – frauen in Pfaffenhofen schon einmal gehört haben. Viele Bewohner Pfaffenhofens sind der Meinung, dass die Kreisstadt über eine Berufsfeuerwehr, wie z.B. Ingolstadt, verfügt. Doch, dass die Aufgaben des Rettens, Löschens, Bergens und Schützens allein durch Ehrenamtliche gestemmt werden, ist Vielen nicht bewusst.
Begonnen hat die Geschichte der Freiwilligen Feuerwehren in Pfaffenhofen vor über 150 Jahren. Bereits 1862 organisierten sich Bürger der Stadt zu einer ersten Feuerwehr, um sich ehrenamtlich dem Schutz ihrer Mitbürger und der Heimatstadt zu widmen. Rückten die Floriansjünger damals noch mit Pferdekutschen und Kübeln aus, um Brände zu löschen, sind sie heute mit modernstem technischem Gerät ausgestattet und hoch qualifizierte Rettungskräfte.
Die Stadt Pfaffenhofen verfügt heute über vier Feuerwehren. Die Größte in der Kernstadt und drei Kleinere in den Ortsteilen Ehrenberg, Uttenhofen und Tegernbach. Doch dem war nicht immer so. Bis 1972 hatten alle Gemeinden, die heute Ortsteile von Pfaffenhofen sind, ihre eigene Feuerwehr. Mit der Gebietsreform wurden viele dieser kleineren Wehren, wie z.B. Förnbach oder Sulzbach, aufgelöst und in die noch bestehenden Wehren integriert. Dass nicht alle Ortsteilfeuerwehren aufgelöst wurden hat einen guten Grund: Nach Absetzen eines Notrufs muss die Feuerwehr innerhalb von zehn Minuten jede, an einer Straße befindliche Stelle des Stadtgebiets, erreichen. Da dies alleine von Pfaffenhofen aus nicht zu schaffen ist, hat somit jede der vier städtischen Feuerwehren ein eigenes Schutzgebiet, für das sie primär zuständig ist.
Größte Wehr im Landkreis
Die Hauptwehr in Pfaffenhofen ist zugleich die größte Feuerwehr im Landkreis. Mit ihren 83 Mitgliedern stellt sie nicht nur den Brandschutz in der Kernstadt sicher, sondern sie unterstützt bei Einsätzen auch die Ortsteile und die umliegenden Gemeinden. Im Falle der überörtlichen Hilfe kommen meistens in Pfaffenhofen stationierte Sondergeräte, wie z.B. die Drehleiter, zum Einsatz. Aber auch der Landkreis Pfaffenhofen hat bei den Floriansjüngern der Kreisstadt Sondergeräte stationiert. Dies sind zum Beispiel Gerätschaften zum Verlegen von langen Schlauchleitungen und ein spezieller Abrollbehälter für große Atemschutz- und Strahlenschutzeinsätze.
In den letzten Jahren wurde auch die Ausstattung der Ortsteilfeuerwehren immer weiter ausgebaut. Wenn im Frühjahr dieses Jahres die Feuerwehr Ehrenberg ihr neues Löschfahrzeug erhalten wird, verfügen alle drei Ortsteilwehren über ein eigenes Fahrzeug mit Wassertank, Atemschutz und Stromerzeuger.
Diese gute technische Ausstattung der Ortsteilfeuerwehren ist durchaus nicht überall in Bayern üblich. Doch die Verantwortlichen der vier städtischen Feuerwehren haben schon vor längerer Zeit erkannt, dass sie im Einsatzfall auf gegenseitige Hilfe angewiesen sind und dies nur möglich ist, wenn auch die Ortsteilfeuerwehren ausreichend ausgestattet und ausgebildet sind.
Aus diesem Grund wird nun neben der gemeinsamen Beschaffung von Gerätschaften auch verstärkt Wert auf gemeinsame Ausbildung gelegt. So wird z.B. seit mehreren Jahren die Grundausbildung von jungen Feuerwehrmännern und –frauen sehr erfolgreich gemeinsam durchgeführt, was den zusätzlichen Vorteil hat, dass sich die zukünftigen Einsatzkräfte untereinander schon sehr gut kennen. Gerade bei größeren Einsätzen, bei denen man zusammenarbeitet, ist das ein wichtiger Punkt.
Feuerwehrvereine wichtig für die Kameradschaft
Damit die Stadt ihrer kommunalen Pflichtaufgabe, eine Feuerwehr aufzustellen, überhaupt nachkommen kann, benötigt sie die Unterstützung der Feuerwehrvereine. Die Vereine sind es nämlich, die den Kommunen die Einsatzkräfte zur Verfügung stellen. Sie sorgen auch für den sozialen Zusammenhalt in der Mannschaft, der wiederum einen großen Einfluss auf die Leistungsfähigkeit und die Bereitschaft jedes Einzelnen und demzufolge der ganzen Gruppe hat. Viele der Floriansjünger sind auch privat untereinander sehr gut befreundet und sogar Ehen sind schon aus dem „Dienst am Nächsten“ entstanden.
Doch nicht nur die Kameradschaftspflege untereinander, sondern auch der gesellschaftliche Einsatz für das Gemeinwohl liegt den Feuerwehrlern sehr am Herzen. So organisieren sie u.a. öffentliche Feste, unterstützen andere Vereine bzw. helfen der Stadt bei Veranstaltungen wie z.B. dem Maibaumaufstellen am Hauptplatz.
Jeder kann sich einbringen
Wie sieht aber der ehrenamtliche Dienst in einer Freiwilligen Feuerwehr konkret aus?
Aktiv können Jugendliche bereits mit 12 Jahren in die Feuerwehr eintreten. Ab diesem Alter kann man nämlich Mitglied in einer der vier Jugendgruppen im Stadtgebiet werden. Aktuell befinden sich ca. 50 Jugendliche in der Ausbildung zum Feuerwehrmann oder zur Feuerwehrfrau. Sie bilden die Zukunft der Freiwilligen Feuerwehren, da sie mit Erreichen der Volljährigkeit in den aktiven Dienst wechseln und als Einsatzkräfte zur Verfügung stehen.
Aber auch für erwachsene Quereinsteiger, die das 18. Lebensjahr schon hinter sich gelassen haben, gibt es immer die Möglichkeit in die Feuerwehr einzutreten und aktiven Feuerwehrdienst zu leisten.
Sobald man dann Teil der aktiven Truppe ist, muss natürlich auch weitergeübt werden. Die Übungen finden in der Regel am Abend in einem vierzehntägigen Rhythmus statt. Im Schnitt kommt ein aktiver Feuerwehrler im Jahr so auf ca. 40 Übungsstunden.
Entlastung für das Ehrenamt
Damit sich die Ehrenamtlichen jedoch voll und ganz auf Ihre eigentlichen Aufgaben konzentrieren können, werden sie von der Stadt sehr stark unterstützt.
So sind in der Feuerwache an der Joseph-Fraunhofer-Straße vier städtische Bedienstete in Vollzeit angestellt, die sich um die Pflege und Wartung von Gerätschaften und Gebäuden aber auch den vorbeugenden Brandschutz in der Stadt kümmern. Sie sind allesamt auch aktive Mitglieder der Feuerwehr Pfaffenhofen und leisten außerhalb ihrer täglichen Arbeit ebenfalls ehrenamtlichen Dienst.
Auch im Falle von Einsätzen während der Arbeitszeit springt die Kommune den Aktiven helfend zur Seite. So ersetzt sie z.B. den Arbeitgebern den entstandenen Verdienstausfall, wenn ein Arbeitnehmer zum Einsatz gerufen wird.
Neue Herausforderungen
Doch die Feuerwehren im Stadtgebiet sehen sich auch mit immer neuen Herausforderungen konfrontiert.
Die Einwohnerzahl Pfaffenhofens wächst sehr stark, der bürokratische Aufwand nimmt immer weiter zu und für neue Technologien müssen neue Schutzkonzepte erarbeitet werden. Doch auch der demografische Wandel mit immer mehr alten und immer weniger jungen Bürgern und die hohe Zahl an Berufspendlern erschweren die tägliche Arbeit der Floriansjünger.
Damit dieses, über 150 Jahre alte System, der Bürgerselbsthilfe, auch in Zukunft aufrechterhalten werden kann, sind die Feuerwehren auf Unterstützung angewiesen. Wenn auch Sie aktiven Feuerwehrdienst leisten wollen, machen Sie bei uns mit!
Kontaktdaten
Telefon: 08441/ 49 25 37
mach-mit@feuerwehr-pfaffenhofen.de
www.feuerwehr-pfaffenhofen.de
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www.youtube.com/feuerwehrPAF
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