Das Vereinsleben des Theaterspielkreises (TSK)
Märchen geht immer! Was vor Jahren und Jahrzehnten im Verein ein geflügeltes Wort war, ist heute eine beinahe selbstverständliche Verpflichtung, die sich der Theaterspielkreis freiwillig auferlegt hat. Bedeutete es damals, dass man sich um den Kartenvorverkauf bei der allherbstlichen Kinderproduktion auf Grund der großen Nachfrage kaum Sorgen um Besucherzahlen machen musste, heißt es heute ganz konkret: Egal was passiert, das Kinderstück wird auf die Beine gestellt, welche Hindernisse auch immer in die Quere kommen sollten. Es ist die Aufgabe schlechthin, fest verankert in der vor zehn Jahren modifizierten Satzung.
Lange Vorbereitung
Bereits in den Monaten Juni und Juli werden in der Regel die Weichen für die Kinderproduktion des Herbstes gestellt. Die Regisseure können dabei aus dem gut gefüllten Reservoir von Spielwütigen schöpfen, das zum einen von den über das ganze Jahr aktiven Kinder- und Jugendgruppen gespeist wird, zum anderen aber auch immer von einer Vielzahl von Erwachsenen, die sich – trotz familiärer und beruflicher Auslastung – immer wieder gerne zum Spiel überreden lassen. So sind also die Sommerferien mit Textarbeiten belegt, in der Zeit um Allerheiligen werden in der Regel die Bühnenbauarbeiten vollendet, und in den letzten Wochen des Jahres, wenn allerorten Martinsumzüge, Weihnachtsfeiern und die langen Samstage des Advents den Terminkalender bis zum Bersten gefüllt haben, laufen die von vielen Kindern lang ersehnten Vorstellungen an; ob nun modernes Kindertheater oder traditionelle Märcheninszenierung, die leuchtenden Augen der jungen Besucher und der ehrliche, spontane Beifall durch Kinderhände entschädigt und belohnt zugleich die Mühen der vergangenen Wochen und Monate. Märchen ist Muss!
Weihnachtsfeier
Das offizielle Theaterjahr endet in lieb gewonnener Regelmäßigkeit mit einer gemeinsamen Weihnachtsfeier aller Aktiven und Fördermitglieder in der Holledauer Hütte des Alpenvereins, die von einem kleinen Organisationsteam mit gutem Gespür für vermeidbare Sentimentalitäten, immer aber mit Liebe und Sorgfalt gestaltet wird; musikalische und szenische Beiträge, die Ehrungen für die Regisseure der abgelaufenen Spielzeit oder aber auch die Verleihung des „Goldenen Vorhangs“ – quasi ein „Oscar“ für den persönlichen Einsatz im Theaterjahr - sind dabei traditionelle Bausteine.
Das Erwachsenenstück
Im Hintergrund der Kindertheatervorstellungen des späten Herbstes haben dann bereits die Planungen für die Frühjahrsproduktion begonnen, deren Probenzeit spätestens mit dem Jahreswechsel beginnt und deren Premiere Ende April die warme Jahreszeit einläutet. Acht bis zwölf Vorstellungen locken bis zu 1200 Besucher in den ab Mitte Mai kaum mehr bespielbaren Theatersaal; mit dem Beginn der Pfingstferien endet dann auch die Theatersaison. Jede Produktion wird vom jeweiligen Regisseur und dem Ensemble stilgerecht zu Grabe getragen, die letzte Vorstellung und der Abbau des Bühnenbildes lassen häufig Tränen bei den Beteiligten fließen, oft die der Freude über das erfolgreiche Spiel, manchmal überwiegt aber auch eine Wehmut, die entsteht, wenn sich über Monate eine verschworene Truppe gebildet hat, die sich nun am Ende eines Projektes auflösen muss, um neuen Ideen und Vorhaben Platz zu machen.
Was wir sonst so machen, wenn wir kein Theater machen
Radltour im Oktober, Theaterfahrten dann und wann, Filmproduktionen als Schauspieler oder Komparsen, Fortbildungen in Sachen Bühne, Technik, Maske und Schauspiel, Ferienpassaktion im August, kostümierter Auszug zum Volksfestbesuch im September (Letzterer wird demnächst ersetzt durch den Besuch des Stocker’schen Biergartenfestes, denn wir wollen uns schließlich unterhalten!), Skifahrt um Ostern herum, Speicherräumen, wenn die Lager überquellen, Feueralarm auslösen (meist nur einmal pro Jahr mit der Absicht, die Einsatzbereitschaft der hiesigen Floriansjünger zu testen), Anträge ab- und Presseartikel verfassen, Fotos schießen (falls Gabi Hartmann mal keine Zeit hat, was Gott sei Dank fast nie vorkommt!), Requisiten ordnen und katalogisieren, Kostüme sortieren und ausbessern, ausgeliehenen Gegenständen hinterherlaufen, Theaterkino besuchen (wir können auch noch Jahre später über uns selbst lachen)
und selbstverständlich:
Mitgliederversammlungen und Vorstandssitzungen ab-, aber ohne Weinhardts Küche kaum auszuhalten!
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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