Erdbebenhilfe für Nepal langfristig notwendig: Beeindruckender Vortrag von Dr. Volker Stagge
„Erdbebenhilfe für Nepal – Bericht vom Katastrophenmanagement eines sympathischen Krankenhauses“ hatte Dr. Vollker Stagge, leitender Oberarzt der Ilmtalklinik, seinen Vortrag im Pfaffenhofener Rathaus überschrieben. Und man merkte ihm an, dass er einen persönlichen Bezug zu diesem „sympathischen“ Dhuilkhel Hospital hat und dass ihm die Naturkatastrophe und ihre Folgen sehr zu Herzen gehen. Daher auch sein dringender Wunsch, den Menschen in Nepal zu helfen und um Spenden zu bitten.
Der amtierende dritte Bürgermeister Roland Dörfler konnte knapp 60 Zuhörer im Rathaus begrüßen, die einen etwa einstündigen interessanten Vortrag mit vielen Fotos und Informationen erlebten. Volker Stagge ist Mitglied der Gastroenterology Foundation, die sich nach dem Motto „Bessere Medizin für die Ärmsten der Welt“ die Unterstützung endoskopischer Abteilungen in Entwicklungsländern zum Ziel gesetzt hat. Dr. Stagge war bereits zweimal mehrere Wochen in Nepal im Einsatz und zwar in dem Krankenhaus in Dhulikhel, einer kleinen historischen Stadt nahe Kathmandu.
In diesem Krankenhaus wird seit dem verheerenden Erdbeben vom 26. April bewundernswerte Arbeit geleistet, schilderte Dr. Stagge, denn das Krankenhaus in Dhulikhel konnte als eines von wenigen auch nach dem ersten Beben noch viele Patienten aufnehmen und versorgen. Trotz vieler Nachbeben und nicht abreißender Patientenströme arbeiten die Ärzte und Schwestern unermüdlich. Rund 6.000 Patienten sind seit dem Erdbeben kostenlos behandelt worden und allein in den ersten zwölf Tagen wurden über 1.500 Operationen durchgeführt. „Es ist unglaublich, wie die mit der Katastrophe umgegangen sind, wie gut organisiert und unglaublich engagiert sie sind“, betonte Volker Stagge.
„Nepal ist eines der schönsten Länder der Welt mit den vielleicht freundlichsten Menschen der Welt, aber auch eines der ärmsten Länder“, berichtete er weiter und führte seinen Zuhörern deutlich vor Augen, dass in Nepal langfristig Hilfe gebraucht wird.
Neben all den Verlusten an Menschen, unwiederbringlichen Kulturschätzen und Infrastrukturen sowie an der Natur, so Volker Stagge, sei es besonders schlimm, dass die Menschen in Nepal ihre sprichwörtliche Lebensfreude und Zuversicht verloren hätten. „Die Menschen sind traumatisiert, aber sie jammern nicht.“
Die Gastrofoundation hat als Soforthilfe noch im April 100.000 Euro überwiesen, die ohne jeden Abzug im Dhulikhel Hospital angekommen sind. Doch weitere Spenden werden dringend gebraucht, um die Versorgung eines Gebietes von 2,5 Mio. Einwohnern weiter aufrecht zu erhalten. Spenden werden über folgendes Konto entgegengenommen: Gastroenterology Foundation e.V., HypoVereinsbank München, BIC: HYVEDEMMXXX, IBAN: DE03 7002 0270 0015 5986 57, Kennwort: „Nepal – Erdbebenhilfe“.
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