Innovative Pionierleistungen der Stadt

Das Schalthaus der Amperwerke im Jahr 1925
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Moderne Wasserleitung vor 500 Jahren
Pfaffenhofen erwies sich schon in früheren Jahrhunderten als innovative Stadt, die durch besondere Projekte zeittypische Probleme in vorbildlicher Weise löste. Schon um 1500 ließen die Verantwortlichen die Wasserversorgung ihrer Bürger modernisieren. Durch ein vom Bugscharrn in die Stadt geführtes Leitungssystem mit drei Holzröhren liefen 30 Liter Wasser pro Minute in die Stadt. Um die Ilm zu überqueren, setzte man hölzerne Pfeiler, über die die Röhren gelegt wurden. Noch bis in das 19. Jahrhundert hinein bestand diese Anlage, ehe ein Pumpwerk an der Scheyerer Straße das von der Quellengasse zufließende Wasser aus der zweiten städtischen Leitung in die Stadt brachte.

Auf dem Weg in die Moderne: Bau der elektrischen Zentrale
Gegen Ende des 19. Jahrhunderts begann sich die Elektrifizierung in kleineren Städten Bayerns zu etablieren. Auch der Magistrat Pfaffenhofen, anfangs zögerlich, entschloss sich, diesen Schritt in die Moderne zu gehen. Nach Verhandlungen mit der Amperwerke AG errichtete diese 1908 eine erste elektrische Zentrale an der heutigen Schulstraße, die den Beginn der Elektrifizierung der Stadt und des Umlandes brachte. Zunächst unterbrochen durch den Ersten Weltkrieg (1914–1918) stieß die Stromversorgung seit den 1920er Jahren auf immer stärkeren Zuspruch.

Gewerbeschau 1921
Nach dem Ersten Weltkrieg lag die Wirtschaft in Stadt und Bezirksamt Pfaffenhofen am Boden. Die Folgen des Krieges waren massiv zu spüren. Und gerade in dieser Zeit fanden sich mehrere Bürger und organisierten im September 1921 eine große Leistungsschau. Zur Stärkung der heimischen Wirtschaft boten die Organisatoren unter Arthur Kapfhammer Interessenten in der damaligen Knabenschule (heute Josef-Maria-Lutz-Schule) ein Forum, ihre Produkte der Allgemeinheit vorzustellen. Die damalige Initiative erhielt von Seiten der bayerischen Staatsregierung ausdrückliche Anerkennung ausgesprochen.

Flüchtlingsausstellung 1947
Ein ähnliches Projekt, verbunden mit einem weiteren Anliegen, organisierte die Stadt gut ein Vierteljahrhundert später. In der Zeit nach 1945 bedeutete die Integration der Heimatvertriebenen und Flüchtlinge ein zentrales Aufgabenfeld. Um den häufig sehr gut qualifizierten Neubürgern eine Möglichkeit zu geben, gewerblich und wirtschaftlich Fuß zu fassen, bekamen sie mehrere Tage im Dezember 1947 die Möglichkeit, in den Räumen des Jungbräu ihre Kunstfertigkeit und industriellen Produkte zu präsentieren. Wesentliches Anliegen war neben der wirtschaftlichen auch die soziale Integration der Heimatvertriebenen.

Die modernste Hopfenwaage Deutschlands in Pfaffenhofen
Pfaffenhofen als traditioneller Siegelstandort für Hallertauer Hopfen bekam im Jahr 1973 die modernste technische Errungenschaft, die damals auf dem Markt war. Um dem großen Zuspruch der Hopfenbauern Herr werden zu können, beschloss der Stadtrat den Ankauf einer Hopfenwaage, die per Mini-Computer sofort das Gewicht der gewogenen Hopfensäcke feststellen konnte und dem Anlieferer einen Schein mit Nummer und Gewicht ausdruckte. Für Waagmeister Fritz Greifenstein entfiel dadurch das zeitraubende Ausfüllen der Waagscheine per Hand.

Ein Vorzeigeprojekt im dritten Jahrtausend: das Biomassekraftwerk
Bundesweit bekannt wurde Pfaffenhofen durch die Inbetriebnahme des Biomasseheizkraftwerks an der Schrobenhausener Straße im Jahr 2001. Damit erfüllte die Stadt als erste Kommune die Vorgaben des Klimaschutzes der Bundesregierung. Der Ausstoß an Kohlendioxid verringerte sich gegenüber dem Jahr 1990 sofort um 32 Prozent.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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