Restaurierung der historischen Burgfriedensteine abgeschlossen
Sie sind weit über 300 Jahre alt, und der Zahn der Zeit hat deutliche Spuren hinterlassen: Die unter Denkmalschutz stehenden Burgfriedensteine der Stadt Pfaffenhofen aus dem Jahr 1689 hatten eine Restaurierung dringend nötig. Jetzt sind sie frisch restauriert an ihre Standorte zurückgekehrt.
Von ursprünglich zwölf Steinen sind neun im Original erhalten. Sie wurden vor einigen Wochen vom Augsburger Steinmetzmeister und Restaurator Gerhard A. Roth und seinen Mitarbeitern geborgen und in der Fuggerstadt von Schmutz und Ablagerungen befreit sowie konservatorisch behandelt.
Die nun wieder an ihren Plätzen aufgestellten Steine erinnern an die Zeit der mittelalterlichen und frühneuzeitlichen Rechtsprechung. Sie markierten die Ausdehnung des Pfaffenhofener Burgfriedens, also des Rechtsbezirks, auf dessen Gebiet Bürgermeister und Stadtrat für die Ahndung und Bestrafung leichterer Vergehen und Ordnungswidrigkeiten zuständig waren.
Nach langen Streitigkeiten über die genaue Ausdehnung dieses Rechtsraums wurden auf kurfürstliche Initiative hin im Jahr 1689 zwölf Burgfriedensäulen aus Stein anstelle der bis dahin üblichen hölzernen Markierungen aufgestellt. Sie waren weniger anfällig gegen Witterungseinflüsse und nicht mehr der Gefahr willkürlicher Versetzung ausgesetzt, da sie bei einer Höhe von rund 1,50 Metern mehrere Zentner Gewicht besitzen. Die Burgfriedensteine verloren zu Beginn des 19. Jahrhunderts zwar ihre rechtliche Bedeutung, markieren aber bis heute die Ausdehnung der Stadtgemeinde Pfaffenhofen bis zur Gebietsreform der Jahre 1971/72.
Autor:Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen |
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