Beste Zeit - beste Gegend

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Man hat so viel vor sich, wenn man jung ist. Zum Beispiel das Alter.
Den Führerschein, den Schulabschluss, die große Liebe, die erste Wohnung, Riesenpartys, den Beruf, das erste Mal, mehr Taschengeld, Freiheit, die eigene Familie, Unabhängigkeit…

Die Möglichkeiten sind unbegrenzt, die Ziele vielfältig. Gerade in dieser Vielfalt liegt allerdings auch die Schwierigkeit. Mehr Ziele und mehr Möglichkeiten bedeuten für junge Leute mehr Herausforderungen, mehr Leistungsdruck und mehr Entscheidungen. Was soll aus mir mal werden? Was will ich später mal machen? Was muss ich alles machen? Welcher Beruf ist für mich der richtige? Sind meine Noten gut genug? Muss ich studieren? Kann ich studieren? Werde ich einen sicheren Job finden? Bin ich gut genug? Sind zu viele Andere besser als ich?

Zwischen all diesen Fragen muss man dann auch noch cool sein, wild, gutaussehend, anders als die anderen, in, interessant, beliebt und einen soliden Musikgeschmack sowie Kleidungsstil entwickeln.
Nebenbei wird man als Heranwachsender dann auch gerne mal von den Erwachsenen nicht ernst genommen oder mit “immer diese Jugendlichen” vorschnell abgestraft.

Letztlich jedoch geht es in der Jugend um die eine Sache: die eigene Identität. Und die will erst mal gefunden werden. Das Ich gibt es nicht in einem Supermarktregal zu kaufen. Die Jugend ist eine Identitätsentwicklung, die sich aus unterschiedlichsten Bereichen herauskristallisieren soll. Dabei spielt es natürlich auch keine geringe Rolle, sich mal aufzuführen: Bewusst gegen bestehende Konventionen und Regeln zu verstoßen ist ein nicht zu verachtender Aspekt der eigenen Identitätsfindung. Grenzen auszuloten ist sehr wichtig!

Gesamtgesellschaftlich kann der Eindruck entstehen, dass Jugend immer mehr institutionalisiert wird und in einem immer größeren Ausmaß von einem festgelegten Ablauf und von festgeschriebenen Zielen geprägt ist. Stundenpläne und Lernziele bestimmen die Marschrichtung. Eltern sind zu recht bedacht auf eine möglichst erfolgreiche Ausbildung ihrer Sprösslinge. Für die Kinder bedeutet das aber oft einen hohen Leistungsdruck und eine Portion zu viel System. Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn mehr Ungezwungenheit herrschen und dadurch mehr Freiheit entstehen würde. Nach der Pflicht folgt die Kür. Nach der Schule folgt die Freizeit.
Neben der stark von der Pisa-Studie beeinflussten Bildungsstruktur sollten wahrscheinlich wieder verstärkt die Geisteswissenschaften, die Kreativität, gefördert werden. Junge Menschen müssen sich ausprobieren können, müssen sich frei entfalten dürfen.
Junge Menschen müssen ernst genommen werden. Sie sollten merken, dass sie etwas bewirken können, etwas wert sind.

Mit dem Jugendparlament gibt es in Pfaffenhofen eine attraktive Möglichkeit, sich als junger Bürger in das Geschehen der Stadt einzumischen, die eigenen Ziele zu formulieren und voranzubringen.

Daneben finden Jugendkulturen aller Art Beachtung in unserer Stadt durch Veranstaltungen wie die Fotogehgrafie, Kino Gisela, das Nachwuchsbandfestival Saitensprung oder die Kurzfilmnacht. Oben drauf kommt noch die Skatehalle und die Graffiti-Initiative beInspired. Die Jugendarbeit in Pfaffenhofen wartet mit außerschulischen und kreativen Angeboten auf, um sich eben auch neben der Schule und außerhalb fest vorgegebenen und starr festgelegten Strukturen entfalten zu können.

Zusätzlich leisten unzählige Vereine und Verbände großartige Arbeit – nicht nur – für die Jugend! Fußball, Handball, Leichtathletik, Modellflugzeugbau, THW, Feuerwehr, Wasserwacht, BRK, und eine wirklich große Zahl weiterer Gruppen kümmern sich um Jugendliche und haben eigene Angebote für diese in ihrem Portfolio.

Abgesehen davon gibt es noch das Problem der Gestaltung des Abendprogramms für den durchschnittlichen Pfaffenhofener Jugendlichen. Neue Vorschriften und schärfere Vorgaben veranlassen viele Partyveranstalter und Lokalbetreiber dazu, das Eintrittsalter auf 18 Jahre hochzuschrauben. Soweit verständlich. Allerdings bleiben dadurch viele Jugendliche abends auf der Strecke. Ohne Personalausweis von einem volljährigen Kumpel geht dann gar nichts. Im Jugendzentrum Frontstage werden Partys und Konzerte mit lokalen Bands angeboten, aber selbstverständlich wäre auch ansonsten mehr Angebotsfülle für die unter-18-Jährigen in Pfaffenhofen wünschenswert.

Insgesamt geht es den Pfaffenhofenern sehr gut. So auch den Jugendlichen. Die Stadt ist absolut auf dem richtigen Weg. Jugendliche haben eine eigene, ernstzunehmende Mitwirkungsmöglichkeit, die Stadt ist nicht nur lebenswert, sondern zudem nachhaltig und Pfaffenhofen hat eine außergewöhnliche Vielzahl an Angeboten für Junge parat! Die Jugendarbeit wurde in Pfaffenhofen schon immer besonders unterstützt und genießt weit über die Grenzen der Stadt und des Landkreises hinaus einen exzellenten Ruf, den sie sich mühsam und gerechtfertigterweise erarbeitet hat. Gute und erfolgreiche Jugendarbeit und ein sinnvolles Jugendklima erfordern den entsprechenden Rückhalt. Diesen gibt es in Pfaffenhofen.

Jugend hat es immer schwer. Im Prinzip egal wo. Jugend muss es schwer haben. Das ist die Aufgabe der Jugend. Jugend muss sich selbst finden. Jugend muss sich suchen.

Wir beschweren uns ganz gerne, wir hätten über 50 E-Mails pro Tag. Das ist für einen Jugendlichen gar kein Thema: das Handy summt regelmäßig und meldet neue Facebook- oder WhatsApp-Nachrichten. Kein Problem! Bei den Emails sind sowieso ein Drittel unbedeutende Spam- und langweilige Werbemails. Dazwischen ein auflockernder und auf seine ganz eigene Art und Weise kreativer Phishing-Anschlag auf das PayPal-Konto. “Sie haben 14 Transaktionen bezüglich bengalischer Stoffpuppen getätigt. Der ugandische Zahlungsempfänger scheint nicht vertrauenswürdig. Zur Freischaltung Ihres Kontos geben Sie bitte Ihr Passwort und Ihre letzten drei eTans ein.” WTF. ROFL. OMG. NomNomNom. FTW. Dazwischen ein hipper Meme.
Jugend ist die neue Zeit. Jugend bestimmt die kommenden Trends. Jugend lebt die Trends.

Jugend muss gefördert und für voll genommen werden! Eskalation!
Jugend ist Zukunft. Jugend darf nicht alles machen! Jugend darf nicht alles mitmachen. Jugend muss sich auch mal gegen Sachen stellen. Jugend hat kritisch zu sein. Jugend soll anders sein. Jugend bringt Ideen!
Es ist wunderbar, jung zu sein. Man hat so viel vor sich! Gestaltungsspielraum ist es daher, was wir den jungen Leuten anbieten können und unbedingt auch sollten!

Ihr Stadjugendpfleger
Christoph Höchtl

Statement von Felix Klein (Vorsitzender JuPa):

Der Jugend gehört die Zukunft! Dem ist sicherlich zuzustimmen. Doch dabei kommt bei Jugendlichen die Frage auf, ob sie selbst die Möglichkeit haben ihre Zukunft zu gestalten, oder ob ihre Zukunft nur ein Produkt historischer Begebenheiten ist. In wie weit kann ich selbst bestimmen wer ich bin und in wie weit werde ich von meiner Umwelt beeinflusst, in einer Zeit in der uns täglich in Fernsehen und Internet vorgespielt wird, wie wir leben sollten und wie nicht.
Bildung, Selbstreflexion und Intelligenz ermöglichen es uns den vorgezeichneten Weg der Evolution zu verlassen, selbstbestimmt über unsere persönliche Entfaltung zu entscheiden und neue Formen sozialer Strukturen zu entwickeln.

Die Demokratie ist eine Folge dieser Fähigkeiten und Eigenschaften und kann nur am Leben erhalten werden, wenn diese fortbestehen und weiter entwickelt werden.
Jugendliche müssen schon früh in demokratische Strukturen eingebunden werden, um später aktiv an der politischen und gesellschaftlichenWillensbildung teilzunehmen. Das Jugendparlament, bietet Jugendlichen in Pfaffenhofen die Möglichkeit, sich Praxis gebunden und parteiunabhängig mit demokratischen Prozessen vertraut zu machen und aktiv das Stadtleben mit zu gestalte.

Statement von Kathrin Maier (Leiterin Sozialreferat)

Aufwachsen in Deutschland heißt heute in eine Gesellschaft hineinzuwachsen, die gekennzeichnet ist durch beständigen Wandel; technologische und soziale Modernisierung und die Entwicklung hin zur Dienstleistungsgesellschaft. Stetiger Fortschritt geht einher mit der Gefährdung von Zukunftsaussichten durch ökologische, ökonomische, soziale und politische Belastungen.

Charakteristisches Merkmal dieser Pole gesellschaftlicher Veränderung ist das Spannungsverhältnis zwischen gestiegenen Chancen und Freiheiten für viele auf der einen Seite und erhöhten Risiken und Entscheidungszwängen auf der anderen. Damit muss sich die Jugend heutzutage auseinandersetzen.
Ziel der Jugendarbeit ist es, die persönliche und ganzheitliche Entwicklung der Jugendlichen zu fordern und zu fördern. Zugleich soll bei den Jugendlichen mehr Selbständigkeit und Selbstverantwortung, Kommunikationsfähigkeit und soziale Kompetenz erreicht und gestärkt werden.

Die hervorragende Jugendarbeit, die in Pfaffenhofen geleistet wird, beeinflusst, gestaltet und verändert die Stadt Pfaffenhofen in positiver Weise.

Autor:

Stadtjugendpflege Pfaffenhofen a.d.Ilm aus Pfaffenhofen

Bistumerweg 5, 85276 Pfaffenhofen
+49 8441 1206
utopia@stadt-pfaffenhofen.de
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