Einigkeit bei Experten und Kommunalpolitik: Ohne Windenergie schaffen wir die Energiewende nicht!
Die “Energie-für-alle-Woche 2016” im Stockerhof ist bereits seit Sonntag in vollem Gange. Noch bis kommenden Samstag, bietet der Kongress nach dem Motto „Faszination Erneuerbare Energie“ ein volles Programm quer durch alle Bereiche der Energiewende. Dabei steht jeder Tag unter einem anderen Schwerpunkt.
Im Rahmen des "Kommunaltages" am Montag drehte sich alles rund um Erfahrungen aus dem Landkreis und den Kommunen, sowie um technisch und rechtliche Hintergründe zur regionalen Energiewende.
Bürgermeister Schmid aus Vohburg, Bürgermeister Ludwig Wayand aus Baar-Ebenhausen, sowie Landrat Martin Wolf berichteten von ihren regionalen Aktivitäten.
Und in einem Punkt waren sich alle Referenten einig: "Wir schaffen die Energiewende nicht ohne Windkraft und nicht ohne die Gemeinschaft aller Gemeinden." Dies betonte auch Landrat Martin Wolf und rief dabei nochmals die mit allen 19 Landkreisgemeinden erarbeitete Windkraftplanung in Erinnerung:
"Die Planung regelt verbindlich für alle Gemeinden Mindestabstände zu bewohnten Siedlungen, aber auch zu Weilern und Splittersiedlungen und ermöglicht so optimalen Schutz, wie auch einen maßvollen und planvollen Windkraftausbau in unserem Landkreis."
Dr. Sebastian Brandmayr, der technische Leiter des Stadtwerkes Pfaffenhofen, präsentierte Details zum 100% Projekt, auf dem Weg des Stadtwerkes zu einer umfassenden erneuerbaren Energieversorgung im Stadtgebiet Pfaffenhofen: "100 Prozent saubere Stromversorgung in Pfaffenhofen ist ein realistisches Szenario. Durch Kombination von Photovoltaik, Windkraft und Speichertechnologien schaffen wir das! Energieversorgung aus lokalen Quellen. Sauber und wirtschaftlich."
Besonderer Höhepunkt des Abends war der Vortrag "Wetterkatastrophen und Klimawandel"
von Thomas Loster von der Münchener Rückversicherungs-Gesellschaft (Münchener Rück Stiftung).
Der Diplom-Geograf und Fachmann für Wetter, Klima und Nachhaltigkeit beschäftigt sich seit mehr als 25 Jahren mit dem Klimawandel und hat an zahlreichen internationalen Klimaverhandlungen teilgenommen gab dabei Antworten auf die Fragen:
Kann man von globalen Phänomenen auf regionale Auswirkungen schließen? Was kommt konkret auf uns zu? Wie wird sich die Klimaerwärmung in Pfaffenhofen und der Region auswirken?Wie wirkt sich die Klimaveränderung global und lokal aus? Wie ist der aktuelle Stand aus dem Blickwinkel von Wissenschaft, Politik und Gesellschaft? Welche Handlungsoptionen gibt es?
"Die Wetterextreme belegen, dass die Prognosen des Weltklimarats IPCC sehr ernst zu nehmen sind. Denn es zeichnet sich ab, dass die globale Erwärmung der Atmosphäre die Risikosituation erheblich verschärfen wird, wenn nicht rasch massive Maßnahmen ergriffen werden. Dabei tut sich insbesondere die Politik schwer, bindende Vereinbarungen zu treffen. Internationale Verhandlungen kommen nur schleppend voran", so Loster zur Ausgangslage.
Ohne lokal vorbildliches Verhalten bekommen wir die Klimaerwärmung nie in den Griff, ist sich der Experte sicher und lobte explizit das regionale Engagement des Energie- und Solarvereines und der örtlichen Bürgerenergiegenossenschaft: „Die Weltpolitik muss weiter verhandeln, auch wenn die Ergebnisse oft dünn aussehen. Es ist aber auch wichtig, dass Klimaschutz in den Kommunen vorangetrieben wird. Sie sind ein Schlüssel für die Energiewende, die wir so dringend brauchen.“ ESV-Vorstand Andreas Herschmann bedankte sich bei Thomas Loster: “Das war der humorvollste und gleichzeitig dramatischste Vortrag den ich je gehört habe!”
Autor:Energie- und Solarverein Pfaffenhofen e.V. (ESV) aus Pfaffenhofen |
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