Stadt Pfaffenhofen verstärkt ihre Integrationsarbeit: Neue kommunale Fachstelle einstimmig beschlossen

Foto: Michael Leopold

Die Stadt Pfaffenhofen verstärkt ihre Integrationsarbeit und schafft eine neue Koordinierungsstelle Integration. Der Stadtrat beschloss in seiner Sitzung am 24. September einstimmig, eine kommunale Fachstelle zur Integration von Migranten einzuführen und dafür eine Vollzeitstelle auszuschreiben.

Quer durch alle Fraktionen waren sich die Stadträte einig, dass die Stadt Pfaffenhofen aktiv zu einer besseren Integration von Ausländern beitragen will – seien es Menschen mit Migrationshintergrund, die schon länger in Pfaffenhofen leben, seien es die jetzt kommenden Flüchtlinge und Asylbewerber. Auch wenn die Schaffung einer entsprechenden Fachstelle keine kommunale Pflichtaufgabe ist, liegt der Stadt eine gute Integration am Herzen, wie Bürgermeister Thomas Herker betonte: „Die Integration ist für unser Gemeinwohl wichtig. Und wenn wir wollen, dass Integration in unserer Stadt gelingt, müssen wir uns drum kümmern.“

Derzeit sind rund elf Prozent der Bevölkerung Pfaffenhofens Ausländer. Bei gut 25.000 Einwohnern sind das über 2.800 Menschen aus 92 verschiedenen Nationen. Hinzu kommen zahlreiche Personen mit doppelter Staatsbürgerschaft. Durch die aktuelle Flüchtlingssituation werden sich diese Zahlen in nächster Zeit deutlich erhöhen. „Bisher haben wir 124 Asylbewerber, aber wir müssen mit 500 rechnen“, erklärte Bürgermeister Herker und fügte hinzu: „Die Integrationsstelle kann daher nur ein Anfang sein.“

Um die Partizipation der Menschen mit Migrationshintergrund zu fördern, wurde in Pfaffenhofen in den vergangenen Jahren ein breites Feld verschiedener Unterstützungsangebote geschaffen. Gleichzeitig entstanden zahlreiche Migranten-Organisationen, die sich mit ihren kulturellen, sportlichen, sozialen und religiösen Angeboten zu wichtigen Ansprechpartnern entwickelt haben. U.a. leisten die Katholische Stadtpfarrei und der Internationale Kulturverein seit Jahren Integrationsarbeit und interkulturelle Arbeit. Und auch die Stadt war nicht tatenlos, denn sie hat z. B. in den Kindertagesstätten Deutschkurse durchgeführt und in der Jugendarbeit verschiedene Projekte angeboten.

Mit der Koordinierungsstelle Integration soll dieses Engagement weiter ausgebaut werden. Dabei liegen die wichtigsten Handlungsfelder in den Bereichen Bildung und Sprache sowie Arbeit und Beruf. Weiter geht es um Jugend und Soziales, Kultur, Wohnen und Zusammenleben.

Von der Stadtverwaltung wurde zwischenzeitlich ein Konzept zur kommunalen Integrationsarbeit erarbeitet, das die aktuelle Situation darstellt, Handlungsfelder aufzeigt und erste Ziele, Aufgaben und Maßnahmen definiert.

Der Schwerpunkt der kommunalen Integrationsarbeit soll auf Asylberechtigte, dauerhaft verbleibende Asylbewerber und Migranten gelegt werden. Menschen mit Migrationshintergrund sollen gleichberechtigt am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Die Integrationsstelle soll sich darum bemühen, Beteiligungsmöglichkeiten für alle Menschen in der Stadt Pfaffenhofen zu schaffen – unabhängig von nationaler, ethnischer, kultureller oder religiöser Zugehörigkeit.

Die Integrationsangebote in der Stadt Pfaffenhofen sind vielfältig: interkulturelle Begegnungsstätten, Sprachkurse, Kleiderkammer, Selbstorganisationen von Migrantinnen und Migranten oder Kultur- und Sportvereine bringen Menschen mit und ohne Migrationshintergrund zusammen. Die Integrationsstelle soll eine Art Lotse zum Thema Integration darstellen und die regionalen Akteurinnen und Akteure vernetzen.

U. a. soll sie beim Aufbau neuer Angebote für Migranten und Flüchtlinge helfen und dabei Vereine, Verbände und bürgerschaftliches Engagement in konkrete Aktionen miteinbeziehen. Weitere Aufgaben könnten sein: die Initiierung einer Arbeitsgruppe Integration, Behördenhilfe bzw. Zusammenarbeit mit Ämterlotsen, Vermittlung zu Sprachkursen, Ausbildungsplatz- bzw. Arbeitsplatzsuche, Vermittlung von Ein-Euro-Jobs u.a. Außerdem soll sie eine mehrsprachige Informationsbroschüre für Migranten erarbeiten. Und nicht zuletzt ist sie auch Ansprechpartner für Vereine in Pfaffenhofen bezüglich Integration und Migration, denn das ehrenamtliche Engagement der Pfaffenhofener bleibt nach wie vor ein ganz entscheidender Faktor für eine gelingende Integration.

Foto: Michael Leopold

Autor:

Bürgerservice Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen

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