Maßnahmen zum Klimanotstand
Stadtverwaltung informiert Jugendparlament
Das Thema Klimaschutz hat in Pfaffenhofen einen hohen Stellenwert. Seit vielen Jahren unternimmt die Stadt umfangreiche Maßnahmen, die vor Ort in verschiedensten Bereichen einen Beitrag dazu leisten, den Klimawandel zu verlangsamen und mit dessen Auswirkungen besser zurecht zu kommen.
Im November 2019 hat der Stadtrat, auf Antrag des Jugendparlaments, einstimmig den Klimanotstand in Pfaffenhofen ausgerufen. Damit es aber nicht nur bei einem “symbolischen“ Ausruf bleibt, sondern auch konkrete Handlungsschritte folgen, haben die Jugendparlamentarier 34 konkrete Maßnahmen zur Umsetzung gefordert. Die ersten 12 Maßnahmen wurden bereits im ersten Jahr von der Verwaltung geprüft und teilweise auch umgesetzt. Jetzt wurden die Ergebnisse von Bürgermeister Thomas Herker und den beteiligten Mitarbeitern der Verwaltung präsentiert:
1. Bildungsangebote zum Thema Nachhaltigkeit schaffen
Trotz Corona findet noch dieses Jahr eine Veranstaltungsreihe zu den Themen Klimaschutz und Nachhaltigkeit statt. Der Titel lautet “Klima. Kultur. Wandel.“. Weitere Informationen können unter https://pfaffenhofen.de/artikel/klima_kultur_wandel/ gefunden werden.
Damit Kinder auch schon von klein auf das Thema Nachhaltigkeit erfahren können, wurde ein neues Kita Konzept vom Stadtrat verabschiedet welches neue Lerneinheiten zu dem Thema enthält.
2. Vorrang für Fahrrad und ÖPNV
Der Stadtbus ist weiterhin kostenlos und wird gerade flächendeckend ausgebaut. Außerdem wird die Taktfrequenz der Busse erhöht und es werden Bereitschaftsbusse eingeführt, die auch bis in die Ortsteile fahren. Neben den Stadtbussen werden weitere Mobilitätskonzepte, wie zum Beispiel das Car- und Bikesharing der Stadtwerke, ausgebaut. Außerdem ist jeder Pfaffenhofener dazu aufgerufen selbst Verbesserungsvorschläge über den Bürgermelder einzubringen.
3. Stadtbusse ohne fossile Energieträger
Es wäre sinnlos die noch relativ neuen Stadtbusse auszusortieren und man hat sich darauf geeinigt diese weiterhin zu verwenden, bis der Verschleiß eine Erneuerung fordert. Neue Busse sollen jedoch möglichst C02 neutral fahren.
4. Neupflanzung von 100 Bäumen pro Jahr
Der Stadtrat hat beschlossen, sogar 500 Bäume zu pflanzen, was die Forderung zu vollster Zufriedenheit der Jugendparlamentarier erfüllt.
5. 100% erneuerbare Energieversorgung bis 2035
Mit den geplanten Windrädern kann eine Eigenstromversorgung von 100% erfüllt werden. Zusätzlich wurde eine Solaranlagenpflicht für Neubaugebiete und städtische Gebäude eingeführt.
6. Anschluss der Neubaugebiete ans Fernwärmenetz
Die Neubaugebiete Heißmanning und Pfaffelleiten sollen ans Fernwärmenetz angeschlossen werden, ob dies allerdings auch in allen Ortsteilen Sinn macht, wurde von der Stadtverwaltung verneint. Das Ziel sollte sein insgesamt ökologischer zu bauen und eine hohe Eigenenergieversorgung für Haushalte zu etablieren. Dies sei kommunalrechtlich jedoch schwer vorschreibbar, weshalb Pfaffenhofen sich darauf geeinigt hat, ökologische Bauweisen auf Bauflächen zu fördern, die im Einheimischenmodell vergeben werden.
7. Stärkung bio-regionaler & saisonaler Produkte
Jeden Samstag hat man die Möglichkeit geschaffen auf dem Wochenmarkt beim Stand des „Pfaffenhofener Land“ nach Onlinevorbestellung regional und saisonal einzukaufen, womit lokale Erzeuger unterstützt und unnötige Transportwege reduziert werden können.
8. Nachhaltiges Volksfest
Hätte das Volksfest im Jahr 2020 wie geplant stattgefunden wären bereits erste Maßnahmen umgesetzt worden. Das Volksfest wäre, mit Ausnahme von Verpackungen für Lebkuchenherzen, plastikfrei geworden. Es gab in den vergangenen Jahren auch einige Versuche Bio Hänchen zu etablieren, was jedoch einige Herausforderungen mit sich gebracht hat. Bis wir ein durchgängig nachhaltiges Volksfest in Pfaffenhofen bekommen ist wohl noch ein weiter Weg, aber die Verwaltung arbeitet stetig an Verbesserungen.
9. Förderung ökologischer Betriebe
Durch die Bodenallianz werden Landwirte dabei unterstützt eine nachhaltige Bodenbewirtschaftung zu etablieren, um eine biologische Vielfalt zu erhalten und eine nachhaltige Lebensgrundlage zu sichern.
10. Geldbußen für das Wegwerfen von Müll
Dieser Punkt wurde als einziger von der Stadtverwaltung nach Evaluierung abgelehnt, da die Umsetzung für die Ordnungskräfte einen zu hohen Aufwand bedeuten würde. Die Stadtverwaltung und die Jugendparlamentarier waren sich jedoch einig, dass vor allem gegen das Wegwerfen von Zigarettenstummeln etwas getan werden muss. In Zukunft sollen Mülleimer attraktiver gestaltet werden, um die Motivation zu erhöhen diese auch zu benutzen.
11. Mülltrennung in öffentlichen Gebäuden
In vielen städtischen Einrichtungen wurde der Müll bisher noch nicht getrennt, da beispielsweise keine Behälter für Plastikmüll vorgesehen waren. Das hat man im vergangenen Jahr nachgeholt und an vielen Stellen ein Mülltrennungssystem eingeführt, wo der Abfall auch im Nachhinein nicht wieder zusammengeschüttet wird.
12. Der Hauptplatz soll autofrei werden
Dieses Thema liegt in erster Linie nicht im Zuständigkeitsbereich der Stadtverwaltung, sondern müsste von den Politikern im Stadtrat beschlossen werden. Dort gibt es allerdings noch sehr geteilte Meinungen.
Insgesamt sind sich die Jugendparlamentarier einig, dass die Forderungen sehr zufriedenstellend bearbeitet wurden und sind dankbar, dass eine so gute Zusammenarbeit mit der Stadtverwaltung möglich ist. Auch die Stadtverwaltung hat sich über die Anregungen gefreut und fordert die nachfolgenden Jugendparlamente dazu auf, auch in Zukunft der Verwaltung und der Politik auf die Finger zu schauen und Pfaffenhofen weiterhin aktiv mitzugestalten. Denn die Amtszeit des aktuellen Jugendparlaments neigt sich dem Ende zu. Die Stadtjugendpflege sucht deshalb ab sofort wieder nach neuen Kandidaten*innen für das Jugendparlament 2021/22. Bei Interesse einfach im Utopia unter 08441 1206 melden. Dort erfährt man alles Weitere. Mehr Infos zum JuPa unter http://jugendparlament-paf.de/.
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