Stadtarchiv
Sommer in der Stadt – Pfaffenhofener Highlights vor 50 Jahren

Besucheransturm anlässlich der Primiz von Hans Schmidt 1971
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Im Jahr 1971 erlebte Pfaffenhofen eine Phase großer Veränderungen. Neben der dominierenden Gemeinde- und Landkreisgebietsreform entwickelte die Stadt auch ihre Infrastruktur weiter und wies dem Bereich Erholung und Entspannung große Bedeutung zu. Über das im Mai eröffnete Warmfreibad hinaus gab es weitere Initiativen für Gesundheit und Freizeit. Auch einige kulturelle Ereignisse verschönerten den Sommer vor 50 Jahren.

Entdecken der Heimat durch Wandern
Die Umgebung Pfaffenhofens wurde Bestandteil der vom ADAC gestarteten Initiative „Steig aus und wandere“. Drei Spazierwege, die von den Naturfreunden und Mitarbeitern der Stadt ausgearbeitet worden waren, starteten vom Parkplatz am Freibad aus in den Schindlhauser Forst, Richtung Waldspielplatz und zum Fernsehturm und sollten neben der autofahrenden Bevölkerung auch die Einheimischen zu mehr Bewegung motivieren.
Ein neuer Erholungsort entstand in unmittelbarer Umgebung der Stadtpfarrkirche. Auf dem ehemaligen Mädchenschulgarten schuf die Stadt eine idyllisch gelegene kleine Anlage zur Entspannung.

Beliebtes Reiseziel: der neue Campingplatz am Freibad

Der im Mai 1971 eröffnete Campingplatz am neuen Freibad an der Ingolstädter Straße erfreute sich bei den zahlreichen Besuchern von Beginn an großer Beliebtheit. Gäste aus Holland, Schweden, Dänemark oder Frankreich zeigten sich begeistert und blieben oft mehrere Tage hier. Die Nähe zum Schwimmbad, die Tennisplätze und gute Spazier- und Einkaufsmöglichkeiten überzeugten die Camper sofort und sorgten für eine hohe Auslastung der vorbildlichen Anlage.

Musikalische Impulse
Vor einem halben Jahrhundert erweiterte sich das kulturelle Angebot der Stadt. Der neugegründete Kammerchor Pfaffenhofen unter der Leitung von Gerhard Weinberger trat erstmals mit einem Konzert an die Öffentlichkeit. Mit musikalisch veranlagten Frauen und Männern aus Pfaffenhofen und Umgebung studierte er geistliche und weltliche Motetten ein, die beim ersten Auftritt in der Stadtpfarrkirche vom zahlreich erschienenen Publikum begeistert aufgenommen wurden.

Prominentenfußball in Pfaffenhofen
Für einen guten Zweck trat die Münchner Prominentenelf des „FC Schmiere“ mit Kabarettisten und ehemaligen Fußballgrößen wie Helmut Rahn gegen eine Mannschaft ehemaliger Spieler aus Pfaffenhofen an, die durch geistliche und weltliche Prominenz verstärkt wurde. Beim 7:2-Erfolg der Münchner konnten sich auf Pfaffenhofener Seite Primiziant Hans Schmidt und Franz Hoiß auszeichnen. Das starke Zuschauerinteresse brachte mehrere Tausend Mark zu-gunsten der „Aktion Sorgenkind“.

Primizfeier von Hans Schmidt
Nur wenige Wochen nach seinem Auftritt als Fußballer konnte Diakon Hans Schmidt am 4. Juli 1971 bei strahlendem Sonnenschein die Primiz in seiner Heimatstadt Pfaffenhofen feiern. Nach dem Besuch des humanistischen Gymnasiums absolvierte er in München das Studium der Theologie. 10.000 Menschen wohnten der Feier seines ersten heiligen Messopfers in Pfaffenhofen bei. Später wirkte er lange Jahre als Stadtpfarrer in Aichach.

Gefängnisabbruch

Ein spezielles Kapitel der Stadtgeschichte endete nach gut 90 Jahren ebenfalls 1971. Das 1880 errichtete Amtsgerichtsgefängnis an der Ingolstädter Straße, das zahlreiche Kleinganoven beherbergte, und manchem Insassen an kalten Wintertagen auch ein sicheres Dach über dem Kopf verschaffte hatte, musste dem Neubau der Polizeidienststelle Pfaffenhofen weichen, die am Platz des Gefängnisses zu stehen kommen sollte.

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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