Anerkannte Extraklasse: Das Musikleben in Pfaffenhofen an der Ilm
Das Kulturleben in unserer Stadt kann sich sehen lassen! Theater, Tanz, Film, Literatur, Kabarett, Ausstellungen, Feste, und ... und … und.
Unübersehbar ist dabei der Anteil der Musik am städtischen Kulturleben. Allein die Tatsache, dass traditionelle städtische Institutionen, wie die Musikschule, die Reihe der Rathauskonzerte oder die Stadtkapelle unseren Jahresgang mitprägen, spricht Bände. Dazu kommen Konzerte vielfältigster Art von unterschiedlichsten Anbietern, etwa in der Künstlerwerkstatt.
Auch wenn sich das Angebot in den letzten Jahren enorm verstärkt hat, liegen die Anfänge guter Musiktradition lange zurück, wie z.B. ein Blick auf die Historie des diesjährigen Kulturpreisträgers, der Stadtkapelle, zeigt: In den Zwanzigerjahren des abgelaufenen Jahrhunderts etwa finden Sie, Liebe Leser, die ersten Schritte unserer Stadtkapelle, die alle Wirren des 20. Jahrhunderts gut überstanden hat. Nach dem Krieg wurde weniger Wert auf Wehklagen gelegt, obwohl es viele, viele Verluste zu beklagen gab, nein, mit Blick nach vorne wollte man – so gut es ging – den Bürgern der Stadt und der Umgebung Freude machen und wieder heitere Momente schaffen. Musik kann das, Musik schafft das. Männer wie der unvergessene Chorregent Max Weinberger, liebevoll „unser Musi-Max“ genannt, prägten die Nachkriegszeit noch 30 Jahre lang. Die Nachfolger des Idols, ob sie Seigner oder Huntscha heißen, ob sie heute Penger, Geyer oder Leopold heißen – sie alle konnten im Bereich der Blasmusik auf etwas aufbauen und jeweils neue Akzente setzen.
Dabei sind unsere Musiker nicht einseitig! Drei aktuelle Beispiele belegen das:
Manfred Leopold, der die Stadtkapelle heute als Dirigent leitet, ist als Bläser aktiv, ob auf dem Oktoberfest, beim Jazz oder bei Volksmusikgruppen; er gibt aber auch im Kirchenorchester von St. Johannes Baptist als erster Geiger den Ton an.
Max Penger ist auch ein Allrounder: Er leitet eben dieses erwähnte Orchester und den Chor dazu, er schlägt die Orgel und verstärkt mit der Klarinette die Dellnhauser Musikanten.
Auwi Geyer hat sich auf die Leitung der Musikschule spezialisiert, sie wurde zu groß, als dass er sie „neben“ der Stadtkapelle „mitlaufen lassen“ hätte können.
Die Musikschule ist eine Paradeeinrichtung der Stadt, die unermüdlich neue Talente hervorbringt, nachdem der Nachwuchs im Kindergartenalter schon frühe Förderung erhalten kann. Diverse Kulturpreisträger unserer Stadt stammen aus der „Kaderschmiede“ der Städtischen Musikschule, sogar Preisträger von Bundeswettbewerben waren dabei. Übrigens: Unsere Musikschule darf sich als einzige Einrichtung in Pfaffenhofen „Musikschule“ nennen, denn nur sie erfüllt die Definitionskriterien: Sie bietet Streicher-, Bläser- und Schlagwerkausbildung an, sie ermöglicht Musik in Ensembles und – enorm wichtig – alle Lehrkräfte haben eine abgeschlossene qualifizierte Ausbildung hinter sich. Die Konzerte der Musikschule finden meist im vollbesetzten Rathaussaal statt, und die jungen Musikanten genießen die ersten Auftritte in der Öffentlichkeit. Trotz Lampenfiebers!
Das wunderbare Ambiente des neu renovierten Festsaales unseres historischen Rathauses lockt aber auch Musikinterpreten von Weltrang! In der Reihe der „Rathauskonzerte“ können fünfmal im Winterhalbjahr Musikliebhaber exzellente Konzerterlebnisse genießen, in diesem Winter z.B. vom Klavierkonzert bis zum Schlagwerk-Ereignis, von Barockmusik bis zum klassischen Streichquartett. Es spricht für Interpreten und Besucher gleichermaßen, dass die Konzerte inzwischen regelmäßig ausverkauft sind.
An der Stelle darf ich auch meinen Vorgängern im Amt danken, die diese Konzerte mit begleiteten: Willihard Kolbinger, Max Penger und Martin Wolf. Auch der Musikschule galt ihre Fürsorge.
Besonders froh bin ich, dass neben dem städtischen Angebot im engeren Sinne die Musik längst „die ganze Stadt“ erobert hat. Private Angebote für Lernwillige ergänzen das städtische Programm. Konzerte im Gymnasium – nicht nur von Gymnasiasten - , Konzerte in der Niederscheyerer Halle, Konzerte im Stockerstadel, Konzerte in der katholischen und evangelischen Kirche sowieso, Konzerte im privaten Wohnzimmer oder wo auch immer: Das Angebot ist riesig.
Ein besonderes Schmankerl ist unsere „Künstlerwerkstatt“:
Ihre Einmaligkeit im positiven Sinne wurde ihr auf Bundesebene attestiert, kein zweiter Konzertraum dieser originellen Qualität, kein zweites Programm solcher Jazz-Größen zum Nulltarif. Die Freiwilligkeit des Tuns macht den dahinter stehenden Verein zu etwas ganz Besonderem, auch diese Einrichtung konnte den Kulturförderpreis entgegennehmen, so wie heuer die Stadtkapelle.
Die Stadt fördert Vereine, auch im Bereich des Musiklebens. Und weil die Jugendförderung ein besonderes Anliegen städtischer Förderung ist, kommen zu Recht diejenigen am besten weg, die am intensivsten Jugendförderung betreiben und viele Jugendliche als Mitglieder aufweisen können. Klar, dass hier wieder einmal unsere Stadtkapelle den Eichelober spielen kann!
Liebe Leser, freuen Sie sich über das vielfältige Musikleben in unserer lebenswerten Stadt und genießen Sie, was gerade in der Advents- und Weihnachtszeit als zusätzliche musikalische Schmankerl auf Sie warten!
Eine besinnliche Zeit wünsche ich Ihnen, dazu persönlich die Muse, die man braucht, um Musik genießen zu können, sei es passiv oder auch aktiv!
Ihr Musikreferent
Peter Feßl
Statement
Christoph Höchtl (Leiter Stadtjugendpflege)
Nicht nur in unserer Einrichtung UTOPIA geht es der Stadtjugendpflege um Jugendkultur und Talentförderung, sondern ganz allgemein finden sich in den Angeboten viele Aspekte, die mit Musik und der entsprechenden Nachwuchsförderung zu tun haben: Der Bandwettbewerb „Saitensprung“, das Tonstudio „LoFi“, die Konzerte im JUZ, und und und! Es ist sehr wichtig, jungen Kreativen ausreichend Möglichkeiten zu bieten, sich auszuprobieren. Im Jugendzentrum z.B. können sich junge Bands aus der Umgebung einen Namen machen und Bühnenerfahrung sammeln. Es mangelt im Moment an Proberäumen. Ein Thema, an dem wir aber dran sind.
Es gab und gibt sehr gute Bands in unserer Stadt! Nichtsdestotrotz kann ich nicht genug betonen, dass immer neue junge Musiker nachkommen sollen! Gründet eine Band, trefft euch zu Jamsessions, schreibt Songs, spielt spielt spielt; und wenn es an den Möglichkeiten hakt: fragt uns!
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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