Inklusion und Kunst: Eine Gruppenausstellung in der Städtischen Galerie
„Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“
Ein Satz, ein Konzept: Die Organisatoren des AK Inklusion nehmen den Satz „Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“ als Ausgangspunkt einer künstlerischen Auseinandersetzung mit dem Thema Autismus. Für die Ausstellung in der Städtischen Galerie, die am Freitagabend, 27. Januar, eröffnet wird, wurden verschiedene Künstler gebeten, auf den Satz zu reagieren und ihn in ihre Arbeit einfließen zu lassen.
Dieser Satz kann auf vielerlei Weise ausgesprochen und gemeint sein. Er kann sich auf eine Politik beziehen, der jegliche Empathie abgesprochen wird. Er kann einen Menschen attackieren, dem Ignoranz oder Egozentrik unterstellt wird. Er kann jede/n von uns in Frage stellen. Aber dann wird er beliebig. Deshalb ist es für diese Ausstellung von Bedeutung, dass dieser Satz von niemandem stammt, der den Begriff „Autismus“ instrumentalisiert. Er stammt von einer jungen Frau mit einer Autismusstörung, die sich stimmlos über Lyrik und Prosa mitteilt.
Das aus dem Griechischen stammende Wort „Autismus“ bedeutet ursprünglich „Selbstbezogenheit“ und gilt nach der WHO als tiefgreifende angeborene Entwicklungsstörung, in deren Zentrum eine Beeinträchtigung der Beziehungs- und Kommunikationsfähigkeit steht. Grund ist die veränderte Wahrnehmungs- und Informationsverarbeitung des Gehirns. Autistische Menschen nehmen ihre Umwelt überdurchschnittlich intensiv wahr, mit unzähligen Eindrücken, die als Chaos empfunden werden können, das bewältigt werden muss. Gelingt das nicht, können Veränderungsängste, Panikzustände, Zorn oder der totale Rückzug in sich selbst die Folge sein. Deshalb wirken betroffene Menschen häufig, als lebten sie in einer eigenen Welt, die für Außenstehende verschlossen scheint.
Ziel der Ausstellung ist es also, sich mit den Mitteln der künstlerischen Wahrnehmung und Ausdrucksweise dieser individuellen Welt anzunähern und auf die eigene kreative Art eine Brücke zu schlagen zwischen den vielfältigen Wahrnehmungsweisen.
An dem Ausstellungsprojekt nehmen als ausstellende Künstler Manfred „Mensch“ Mayer, Bruni & Tatti Auberer, Richard Kienberger, Ulrike Blechschmid, Helene Charitou, Nathalie Ponsot, Kiki Mittelstaedt, die AG Hohe Warthe, Tita Heydecker, Caroline Jung, Stefan Egerer, Wacky Singer, Günter Merkl und Habl Kunst teil.
Die Ausstellung „Der Autismus ist das Gefängnis des denkenden Menschen“ wird am Freitag, 27. Januar, um 19.30 Uhr eröffnet. Sie dauert bis einschließlich 12. Februar.
Die Öffnungszeiten der Städtischen Galerie sind: Montag bis Freitag von 9 bis 12 Uhr und 13.30 bis 16.30 Uhr sowie Samstag, Sonntag und an Feiertagen von 10 bis 18 Uhr. Der Eintritt ist frei.
Autor:Kulturamt Pfaffenhofen aus Pfaffenhofen |
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