Stadtarchiv
Zwei Anlässe zum Feiern in einem Jahr – vorbildliche Bäderwelt in der Stadt

Badespaß im idyllisch gelegenen Geisreiter-Bad (um 1930)
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Mit dem Ilmbad und dem unlängst eröffneten Gerolsbad besitzt Pfaffenhofen zwei hochmodern ausgestattete Badeeinrichtungen, die die Stadt zu einem Hotspot auf dem Freizeit-sektor machen. Zugleich kann das Warmfreibad an der Ingolstädter Straße sein 50-jähriges Jubiläum begehen.

Freibäder seit über 150 Jahren
Seit mehr als eineinhalb Jahrhunderten besitzt Pfaffenhofen „offizielle“ Freibäder, nachdem bis dahin öffentliches Baden nicht verbreitet war und man nur vereinzelt an Ilm und Gerolsbach ins seichte Wasser stieg. Mit der Erkenntnis, dass Baden die Gesundheit des Menschen fördere, ordnete die königlich-bayerische Regierung im Jahr 1867 an, in den größeren Orten Badeeinrichtungen herzustellen. Schon im Folgejahr war die erste Badeanstalt bei der Geisreiter-Mühle im Süden der Stadt fertiggestellt.

Erste Attraktionen im beginnenden 20. Jahrhundert

Nachdem die erste Anlage nur rund zehn Jahre bestanden hatte, entstand 1901 die erste dauerhafte Badeeinrichtung. Neben einer besseren Ausstattung mit getrennten Becken für Damen und Herren und Umkleidekabinen gab es an der Geisreiter-Mühle erstmals ein Sprungbrett. Nach einem umfangreichen Umbau 1926 und der Übernahme durch die Stadt war das Bad weithin angesehen und galt sogar als „Musterbad für Bezirksstädte“, in dem Bezirks-Schwimmfeste ausgerichtet wurden.
Einen Neuanfang brachte das Freibad am Gerolsbach, das unter schwierigsten Bedingungen in der Nachkriegszeit im Jahr 1949 eröffnet wurde und gut 20 Jahre bestand. Seit 1953 gab es dort einen einfachen Campingplatz, der sich großer Beliebtheit erfreut und die gut 50 Jahre währende Campingära in der Stadt einleitete.

Vor 50 Jahren – modernes Warmfreibad an der Ingolstädter Straße

Nach dem starken Wachstum Pfaffenhofens und aufgrund gestiegener Anforderungen an die Ausstattung von Freibad und Campinganlage beschloss der Stadtrat 1967 den Bau eines modernen Warmfreibads mit mehreren Becken an der Ingolstädter Straße. Nach gut zweijähriger Bauzeit konnte es anlässlich einer Sportwoche im Mai 1971 eingeweiht werden. Einen spektakulären Auftritt legten damals mehrere Fallschirmspringer einer Bundeswehreinheit hin, als sie aus großer Höhe mit ihren Schirmen zielsicher im Schwimmerbecken und auf der großen Liegewiese landeten.
Die Schwierigkeiten mit der Wassertemperatur, die das Vorgängerbad ständig begleitet hatten, gehörten nun der Vergangenheit an. Drei große Becken sowie ein Sprungturm mit einer 5-Meter-Plattform standen jetzt zur Verfügung. Nach einer umfassenden Sanierung im Jahr 2001 erhielt das Freibad, das vor einem Jahr den Namen „Ilmbad“ erhielt, mit einer 77 Meter langen Wasserrutsche und einem Wellness-Bereich eine hochwertige Ausstattung.

Seit 1968 Hallenbäder in der Stadt
Die Ära der Hallenbäder begann in Pfaffenhofen mit dem Bau des ersten Gymnasiums (heute Georg-Hipp-Realschule) an der Scheyerer Straße, das einen Trakt mit Turnhalle und Hallenbad erhielt. Damals nahm die Tradition ihren Anfang, Schul- und Breitensport beim Schwimmen zu verbinden. Außerhalb des Schulbetriebs stand das Bad der Bevölkerung offen.
Bald stieß das Hallenbad an seine Grenzen und Rufe nach einem Neubau wurden laut. Mit dem im November 2021 eröffneten Gerolsbad, das auf dem ehemaligen Areal der Maria-Gerhardinger-Grundschule zu stehen kam, besitzt die Stadt jetzt eine Einrichtung, die allen Bedürfnissen gerecht wird und das Baden in Pfaffenhofen auf eine neue Stufe hebt.

Das Gerolsbad hat als modernes Schul-, Sport- und Freizeitbad Anfang November den Betrieb aufgenommen. Das ist der vorläufige Höhepunkt der langen Geschichte des Badens in Pfaffenhofen. Anlass genug, dass sich die neueste Ausgabe der „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ diesem feuchtfröhlichen Thema widmet.

Stadtarchivar Andreas Sauer M.A. blickt zurück auf die Anfänge der Badekultur in Pfaffenhofen. Lange bevor im 19. Jahrhundert die ersten öffentlichen Badeanstalten öffneten, gab es private Badestuben und sogar ein Heilbad nördlich der Stadt. Das neue Heft zeigt die Entwicklung des Badens und den Umgang mit Reinlichkeit und Gesundheit. Der lange Weg zu den heutigen hochentwickelten Badeanlagen wird illustriert durch Pläne und historische Bilder aus den vergangenen gut einhundert Jahren.

Neue Stadtgeschichte(n): „Die Geschichte der Bäder in Pfaffenhofen“
Die neuen „Pfaffenhofener Stadtgeschichte(n)“ gibt es kostenlos im Bürgerbüro sowie unter www.pfaffenhofen.de/stadtgeschichten

Autor:

Stadtarchiv Pfaffenhofen an der Ilm aus Pfaffenhofen

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