Mit Video: Neue Kindertagesstätte „Ecolino“ mit Fritz-Bender-Baupreis ausgezeichnet
Biologische Bauweise für Harmonisierung zwischen Mensch und bebauter Umwelt
Die Stadt Pfaffenhofen hat für die Kindertagesstätte „Ecolino“ im Ecoquartier den mit 20 000 Euro dotierten Fritz-Bender-Baupreis 2013 erhalten. Mit diesem einmal jährlich vergebenen Preis soll biologisches Bauen im Hinblick auf die Harmonisierung zwischen Mensch und bebauter Umwelt gefördert werden. In seiner Begrüßung wies Bürgermeister Thomas Herker nicht nur darauf hin, dass die Stadt Pfaffenhofen als öffentlicher Bauherr großen Wert auf nachhaltiges Bauen und die Verwendung ökologischer Baumaterialien legt, sondern bedankte sich insbesondere bei der Familie Hirschberger, der es zu verdanken sei, „dass es diese Kindertagesstätte hier und in dieser Weise gibt.“
Oliver Bendixen, stellvertretender Stiftungsvorstand der Fritz-Bender-Stiftung, würdigte bei der Preisverleihung insbesondere die Verwendung biologischer Baustoffe, die Vermeidung von Schadstoffen, die Verwendung von Recyclingmaterialien und die Berücksichtigung der Recyclingfähigkeit der verwendeten Materialien, die bewusste Minimierung von Umweltbelastungen, das Lüftungskonzept sowie das umweltfreundliche Energiekonzept der Kindertagesstätte im Ecoquartier, die dank der perfekten Dämmung den Passivhausstandard sogar um 73 Prozent unterschreitet.
Die verantwortliche Architektin Rita Obereisenbuchner dankte zunächst Stadtrat Theo Abenstein, der die Bewerbung um diesen Preis angestoßen hatte und ließ anschließend den Bauprozess Revue passieren. Dabei schilderte sie eindrücklich, welche Fülle von Informationen und Anregungen es dabei zu verarbeiten und berücksichtigen galt. „Wir haben uns bewusst für einfache Lösungen entschieden, für Baustoffe, bei denen wir begreifen, wie sie funktionieren.“ Eine besondere Herausforderung war es überdies, den Neubau in das Gesamtkonzept des Ecoquarties einzupassen, den Entwurf an dem Hanggrundstück zu situieren und trotzdem alle Räume barrierefrei zueinander und zum Außenbereich anzubinden. „Wir wollten keine ökologischen Experimente, sondern ein Gebäude schaffen, das Zeichen setzt“, bekräftigte Obereisenbuchner abschließend.
Bei der anschließenden Hausführung mit Rita Obereisenbuchner erfuhren die anwesenden Ehrengäste technische und architektonische Details aus erster Hand. Umfassend informierte die verantwortliche Architektin über das Konzept, führte auch technische Besonderheiten eigenhändig vor und erläuterte diese. Dabei konnten die Gäste auch die „Alltagstauglichkeit“ des Gebäudes in Augenschein nehmen, denn die Kindertagesstätte hat bereits den Betrieb aufgenommen und die ersten Kinder sind schon eingezogen.
Neben der konsequenten Umsetzung der biologischen Bauweise punktet die Kindertagesstätte „Ecolino“ mit einer weiteren Besonderheit: Als erste Kindertagesstätte in Pfaffenhofen und im Landkreis wird hier ein Inklusionskonzept umgesetzt. In drei Krippen- und eine Kindergartengruppen werden Kinder mit und ohne Handicap von entsprechend ausgebildetem Personal gemeinsam betreut und gefördert.
Noch sei auch der Garten nicht ganz fertig, dieser werde aber sobald es die Witterung zuließe in Angriff genommen. „Spätestens im Sommer ist alles proper“, versprach der Bürgermeister, der aber ungeachtet dessen feststellen konnte: „Die Kinder fühlen sich jetzt schon wohl.“
Autor:PAF und DU Redaktion aus Pfaffenhofen |
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